Weitere Briefe:Fachkräfte schützen - und Fahrradfahrer auch

Weitere Briefe: Kann man gut heißen, vielleicht aber auch noch verbessern: Das Diesel-Fahrverbot in München.

Kann man gut heißen, vielleicht aber auch noch verbessern: Das Diesel-Fahrverbot in München.

(Foto: Sven Hoppe/dpa)

Wo das Münchner Diesel-Fahrverbot seltsame Blüten treibt, und wo die Behörden durch Abschiebungen den Fachkräftemangel verschärfen.

Giftschleudern ausbremsen

"Ausnahmen vom Diesel-Fahrverbot" vom 2. Februar:

Ich kann im Hinblick auf Individualschicksale die Aufregung um den Ausschluss älterer Dieselfahrzeuge vom Innenstadtverkehr durchaus nachvollziehen. Als Fahrradpendlerin jedoch begrüße ich die Initiative aufs Heftigste. Im Winter durch die Abgaswolken fahren oder gehen zu müssen, ist atemberaubend. Wer neben einem laufenden, älteren Dieselfahrzeug steht, atmet in einer Giftwolke, dieses Erlebnis kann niemand bestreiten. Für den individuellen Fahrzeugbesitzer tut es mir leid, wenn er Geld in die Hand nehmen muss, um seine Giftschleuder verträglicher zu machen, aber diese Individualschicksale stehen auf den Einfallstraßen Stoßstange an Stoßstange. Ihre Abgase summieren sich zu einer langen, giftigen Wolke, durch die man nur mit flachem Atem möglichst schnell durchstrampeln kann. Was im Übrigen auch die Schulkinder betrifft, die auf meiner Strecke unterwegs sind. Ich denke, niemand hat das Recht, den anderen die Luft zu vergiften.

Dr. Nina Berger, München

Auf Umwegen dieseln

Zum selben Thema: Danke dafür, dass ich nun aufgrund des Dieselfahrverbotes in München zu einer besseren Luft beitragen darf. Auf meinem Weg vom Münchner Osten zur Garmischer Autobahn ist es mir zwar weiterhin erlaubt, den Brudermühltunnel zur Isarquerung zu nutzen. Die anschließenden 1400 Meter bis zur Auffahrt auf die A 95 bleiben mir jedoch verwehrt. Dafür wurde mir von der Stadt München schriftlich eine Route durch Sendling zugewiesen. Besonders kurios: Der Absender der Stadtverwaltung erhält den Zusatz "Team Luftreinhaltung".

Carola Schmitt, München

Behördliche Ignoranz

"Abschiebung trotz Ausbildungsvertrag" vom 7. Februar:

Der Artikel beschreibt eine bereits mehrfach aufgetretene Situation bayerischer Inkompetenz. Es scheint, dass die bayrische Ausländerbehörde ein Sammelbecken für bildungsferne, denkfaule und obrigkeitshörige Mitarbeiter ist. Sicher können alle lesen, aber sie ignorieren die Inhalte der Paragrafen und die ökonomischen Zusammenhänge - obwohl über die aktuellen Debatten zum Fachkräftemangel genügend Wissen vorhanden sein sollte. In jedem Gesetzestext beziehungsweise jeder Ausführungsbestimmung gibt es Interpretationsspielraum. Das jedoch erfordert ein Nachdenken und eventuell unbequeme Überzeugungsarbeit den Vorgesetzten gegenüber - statt Obrigkeitshörigkeit.

René Lutz, München

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