„Der Reiz der zweiten Liga“ vom 23. Oktober und „Keine Bürgschaft für Lilium: Ein schwerer Fehler“ vom 22. Oktober:
Projekt mit Perspektive
Die Luftfahrt auf der ganzen Welt ringt um das Thema „Dekarbonisierung“, und da ist nun in der alten Flugzeugschmiede in Oberpfaffenhofen das Projekt "Lilium" entstanden, das genau dies schafft. Es ist weit fortgeschritten. Private Investoren haben bereits 1,5 Milliarden Dollar investiert. Verbindliche Bestellungen aus aller Welt liegen vor. Nun soll es an 50 Millionen Euro scheitern, für die der Bund eine Bürgschaft übernehmen soll. Der Haushaltsausschuss des Bundestags lehnt ab. So schießt man sich ins eigene Knie. War da nicht etwas mit regionalem Luftverkehr, Rettungsflügen zu Krankenhäusern und Flügen von und zu Off-Shore-Plattformen? Nun droht das internationale Verramschen dieser tollen Entwicklung. Ich höre schon das Jammern unserer Parlamentarier über fehlende neue Ideen und innovative Produkte aus Deutschland für den Weltmarkt.
Dr.-ing. Wolfram Klaar, Uhldingen-Mühlhofen
Vorbei am Bedarf
Welche Mobilitätslücke schließt ein elektrisch angetriebenes Fluggerät, das senkrecht starten und landen kann und eine Reichweite von circa 200 Kilometer aufweist? Die Antwort lautet: keine. Flugtaxis sind allenfalls ein Statussymbol für Superreiche, um zwischen ihren Anwesen, dem Golfplatz und sonstigen Freizeit- und Luxusressorts zu pendeln.
Risikokapitalgeber haben der 2015 gegründeten Firma Lilium bislang 1,5 Milliarden Dollar zur Verfügung gestellt. Offensichtlich haben diese Investoren ihren Glauben an die Rentabilität der Geschäftsidee Flugtaxi verloren und sind nicht bereit, weitere Gelder nachzuschießen. Die Entscheidung der Bundesregierung, Lilium eine staatliche Bürgschaft zu verweigern, ist daher richtig.
Roland Sommer, Diedorf
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