Weitere Briefe:Aufgeblähter Bergtourismus

Weitere Briefe: Wie nachhaltig ist Wintersport in Zeiten des Klimawandels? Eine Frage, der sich Oberstdorf stellen muss.

Wie nachhaltig ist Wintersport in Zeiten des Klimawandels? Eine Frage, der sich Oberstdorf stellen muss.

(Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Unverständlich ist, warum Oberstdorf ungebremst in den Wintersport investiert - und warum das Bistum Eichstätt sich von Schulen trennt.

Fernab aller Nachhaltigkeit

"Die Zukunft des Wintersports", 18. März:

Tourismuschef Frank Jost bekundet die klimaverändernden Auswirkungen auf den Skitourismus mit der nüchternen Feststellung, dass Skifahren künftig nur in hohen Lagen möglich sein wird. Aber dessen unbeirrt ist Aufblähung in der Tourismushochburg Oberstdorf nach wie vor Strategie. Großveranstaltungen, Events, Flächenfraß, Blechlawinen belasten Ort und Tal. Die Bergbahnen haben ihre Kapazitäten aufs Doppelte erhöht. Und deren Protagonisten faseln von Nachhaltigkeit! Eine Steilvorlage für jeden Karikaturisten. "Naturschützer" Henning Werth betont dennoch die gute Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Bergbahnen und markiert individuelles Fehlverhalten als Ursache zunehmender Umweltbelastung. Beides Fehleinschätzungen. Der Druck auf die Bergwelt hat vor allem strukturelle Ursachen und ist politisch gesteuert. Der vom Journalisten als "Fundamentalkritiker" (also eher suspekt) charakterisierte Michael Finger hält dagegen den Finger in die Wunde und kritisiert zu Recht die künstliche Beschneiung. Nachhaltigkeit bedeutet Reflexion und verantwortungsvoller Umgang mit den Ressourcen.

Walter Kopczak, Oberstdorf

Offenbarung

"Bistum Eichstätt trennt sich von fünf Schulen" vom 17. März:

Die katholische Kirche steckt in einer massiven Glaub- und Vertrauenswürdigkeitskrise. Die dafür verantwortlichen Ursachen und Täter wären konkret zu benennen, und dann muss gegengesteuert und aufgearbeitet werden! Katholische Schulen, Beratungsstellen, Caritasarbeit sind oft viel anerkannter als das, was die Amtskirche im engeren Sinne praktiziert. Sie stehen noch für mehr katholische Glaub- und Vertrauenswürdigkeit. Aber was machen Bischof Hanke und die Eichstätter Amtskirche: Sie kürzen genau in diesen Bereichen. Wer der Kirche erfolgreich schaden will, der muss so handeln, es wird die inkompetente, schädliche Sichtweise der Amtskirche offenbar. Statt mit dem Kirchenvermögen offen, synodal und transparent umzugehen (wie ansatzweise im Bistum Rottenburg-Stuttgart seit Jahrzehnten praktiziert), gibt es eine nicht-synodale, inkompetent-klerikale Vermögensverwaltung. Der letzte Finanzskandal lässt grüßen. Bisher wird in der amtskirchlichen Bürokratie im Bistum Eichstätt nicht gekürzt, oder? Ich hoffe, dass nicht nur die einfachen Diözesanpriester für ihre Rente jetzt aufkommen müssen, sondern auch Bischof und Domkapitel, die vom Freistaat Bayern Gehalt beziehen wie hohe Ministerialbeamte. Sie können einen ihrem hohen Gehalt entsprechenden Beitrag leisten. Davon ist mir bis jetzt nichts bekannt.

Axel Stark, Passau

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