Weitere Briefe:City wird teuer, CSU macht sich locker

Weitere Briefe: Ungewisse Zukunft: Karstadt-Kaufhof-Galeria-Standorte, wie hier an der Münchner Freiheit.

Ungewisse Zukunft: Karstadt-Kaufhof-Galeria-Standorte, wie hier an der Münchner Freiheit.

(Foto: Stephan Rumpf)

SZ-Leser kritisieren René Benkos Umgang mit Kaufhof-Galeria und registrieren mit Genugtuung, dass die CSU der queeren Community gegenüber toleranter wird.

Schieflage in der City

"Kaufhofs Zukunft auf der Kippe" vom 28./29. Januar:

Während die Beschäftigten in Ungewissheit schweben, während wahrscheinlich wieder nach staatlicher Unterstützung gerufen wird, baut das Firmengeflecht um René Benko weiter an der Alten Akademie/Hettlage. Auch dort wurde bekanntlich ein beliebtes Kleidungsgeschäft vernichtet. Und man baut weiter gegenüber Sport Schuster... - hier musste Kaut-Bullinger weichen, um einer größeren Nutzung Platz zu machen. Mit, zugegeben, verschönter Fassade.

Baustellen um Baustellen in der alten City, und immer mehr Schaufenster mit Leerstand. Derweil bauen Benko und andere sogar in der Hamburger Hafencity ein Hochhaus mit über 200 Metern Höhe.

Während dies alles mit viel Geld geschieht, fürchten Beschäftigte um ihre Zukunft, die ein paar neue Häuser weiter allerdings ihren neuen Job finden könnten. Der Eindruck verdichtet sich, dass hier einige Filialen bewusst vernachlässigt werden mit einem lieblosen Angebot ohne Lust, ohne Laune und jeglichen verkaufsfördernden Esprit, derweil direkt daneben munter an "Fine Shopping" geplant und gebaut wird, was Münchens Altstadtcharakter noch mehr in Richtung Schieflage verändern wird: Touristen und teures Einkaufen.

Frank Becker-Nickels, München

Modernisierung in der CSU

"Das Coming out der CSU", 28./29. Januar:

Mit großem Interesse habe ich Ihren Artikel über die veränderte Haltung der CSU zum Thema "Queer" gelesen. Gerne würde ich dazu noch etwas ergänzen: Edmund Stoiber sprach seinerzeit nicht nur von "Teufelsanbetung", sondern ging bis vor das Bundesverfassungsgericht, um die "eingetragene Lebenspartnerschaft" zu verhindern. Als er dort verlor, verweigerte er aber das Standesamt und zwang uns Homosexuelle, zum Notar zu gehen. Erst in Koalition mit der FDP wurde das Standesamt zugänglich. Doch auch die FDP unter Westerwelle hatte sich damals nicht mit Ruhm bekleckert. Obwohl Westerwelle später von dem Gesetz selbst profitierte, setzte er sich damals nicht im Geringsten für die rot-grüne Initiative ein. Eine wichtige Rolle in der CSU spielte im neuen Jahrtausend Josef Schmid als Modernisierungsfaktor. Er war es auch, der als erster CSU-Bürgermeister am Christopher-Street-Day teilnahm. Später unterstützte er auch den ersten politischen Wagen der CSU bei der Parade.

Dietmar Holzapfel, Taufkirchen

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