Weiterer Brief:Ausgebremst im Hotel

"Rollstuhlgerecht" passt nicht immer für Elektro-Rollstühle. Planer von Hotelzimmern könnten das besser beherzigen, findet eine Leserin.

"Die verkommenste Bude kann vier Sterne haben" vom 7. März:

Beim Spagat in die Hotel-Neuzeit könnten Motel-One-Gründer Dieter Müller, Manager-Sohn und Designer-Frau ruhig noch etwas sportlicher sein, kreativer und barrierefreier denken, planen, handeln! Auch mit Blick auf die demografische Entwicklung unserer Gesellschaft. In einer Notsituation (längere Bauarbeiten in meiner Rollstuhlwohnung) fand ich bei einer Testfahrt im Motel One am Münchner Willy-Brandt-Platz nur ein einziges, einigermaßen in Frage kommendes, elektrorollstuhlgeeignetes Zimmer - laut Personal gab es zwei Rollstuhlzimmer. Und selbst dort hätte vor Einzug für mich erst die Badtür im geöffneten Zustand dauerhaft arretiert werden müssen, um das Bad selbständig nutzen zu können. Menschen mit Handicaps möchten auch in Hotels gerne schick und günstig wohnen, würden mehr und öfter verreisen und ihr (schwer verdientes) Geld häufiger mit Vergnügen ausgeben, wenn man sie nur ließe. Und sie nicht ständig und fast überall durch Erschwernisse, Hindernisse von gleicher Teilhabe am kunterbunten Leben ausbremsen würde.

Annette Gümbel-Rohrbach, München

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