München:Diesel-Fahrverbot ist mangelhaft

Lesezeit: 1 Min.

Umstrittener Messpunkt, umstrittene Diesel-Einschränkung am Mittleren Ring: Die Kritik in München hält an. (Foto: Florian Peljak)

Statt der für angrenzende Viertel schädlichen Sperrung des Mittleren Rings wünscht sich ein Leser eine konsequente "grüne Welle", um Abgase zu reduzieren.

"Stadt ermäßigt Ausnahmegenehmigungen vom Dieselverbot" und Kommentar "Koalition im Korrekturmodus", beides vom 25. Januar:

Unser schönes München hat neben vielen anderen Superlativen auch den Titel als Stau-Hauptstadt Deutschlands. Darauf kann unsere rot-grüne Stadtpolitik stolz sein! Warum gibt es in München auf den großen Ausfallstraßen (Ingolstädter-, Landsberger-, Berg-am-Laim-/Kreiller-, Dachauer Straße, et cetera) keine "Grüne Welle"? In Köln klappt das seit mehr als 30 Jahren sehr gut. Einerseits beklagt unser Rathaus die hohen Emissionswerte, die sich durch teilweise unglücklich platzierte Messstellen ergeben - siehe Landshuter Allee -, fördert aber den permanenten Stopp-and-Go-Verkehr. Es ist erwiesen, dass jeder unnötige Beschleunigungs- und Bremsvorgang Energie- und Materialverbrauch verursacht, was bis zu einem gewissen Maß vermeidbar wäre. Ein Beispiel gefällig? Fahren Sie mal ab dem Mittleren Ring beziehungsweise Ampfingstraße Richtung Osten nach Haar und zählen Sie die Ampeln und die Ampelstopps. Wenn ich mir erlauben würde, im Winter mein Auto anzulassen und während der Motor läuft die Scheiben abzukratzen, riskiere ich - vollkommen zu recht - eine Anzeige wegen Umweltverschmutzung. Wo bitte aber ist der Unterschied, wenn unser Rathaus die Anwendung der "Grünen Welle" behindert, weil "politisch nicht gewollt".

Künftig werden wohl viel mehr Dieselfahrzeuge durch die angrenzenden Stadtteile schleichen, weil sie nicht mehr auf den Mittleren Ring dürfen. Dieser Vorschlag wird ganz sicherlich nicht zu einer Reduktion der Schadstoffe führen, sondern genau das Gegenteil bringen: mehr Lärm, Schadstoffe, Belästigungen, Unfälle, Gefährdungen. Neues aus Absurdistan oder Schilda - man könnte lachen, wenn es nicht so traurig wäre...

Claus Engl, München

Hinweis

Leserbriefe sind in keinem Fall Meinungsäußerungen der Redaktion, sie dürfen gekürzt und in allen Ausgaben und Kanälen der Süddeutschen Zeitung , gedruckt wie digital, veröffentlicht werden, stets unter Angabe von Vor- und Nachname und dem Wohnort. Schreiben Sie Ihre Beiträge unter Bezugnahme auf die jeweiligen SZ-Artikel an forum@sz.de . Bitte geben Sie für Rückfragen Ihre Adresse und Telefonnummer an. Postalisch erreichen Sie uns unter Süddeutsche Zeitung, Forum & Leserdialog, Hultschiner Str. 8, 81677 München, per Fax unter 089/2183-8530.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: