Krawallnacht in Stuttgart:Solche Exzesse hart und konsequent bestrafen

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Viele Leser meldeten sich entsetzt auf Berichte zu den Unruhen in der schwäbischen Landeshauptstadt. Einige fordern mehr Kontrollen, härtere Strafen, einer sogar ein Alkoholverbot an öffentlichen Plätzen. Ein Lob geht an die Polizei.

Polizeiaufgebot am Eckensee in der Stuttgarter Innenstadt: Dort war es einige Tage zuvor zu Krawallen gekommen. (Foto: imago images/Arnulf Hettrich)

Zu " Feierwut und andere Wut" und " Gewalt ist männlich und betrunken", 22. Juni:

Alkoholverbot und Sperrstunde

Die Verrohung unserer Gesellschaft mit der beängstigend zunehmenden körperlichen Gewalt ist zutiefst besorgniserregend und hat sich nirgendwo so offen gezeigt wie in der Krawallnacht von Stuttgart. Dabei haben Gewalt und Aggression eine unglaubliche Dimension angenommen, die Angst und Bange macht. Selbst die Verantwortlichen aus der Politik sowie vor allem auch die Polizeistrategen waren von der Brutalität vollkommen überrascht und dieser teilweise auch hilflos ausgeliefert.

Die nicht nachvollziehbaren Gewaltausbrüche, bei denen ein hemmungsloser Mob von jugendlichen Männern aus der Multikulti-Szene mit Lust auf Gewalt einfach so grundlos und ohne Skrupel auf unsere Polizei einprügelt, randaliert und sogar willkürlich Geschäfte verwüstet und plündert, macht fassungslos und ist eine wahrhafte Schande für die gesamte Bevölkerung. Deshalb müssen die Gewalttäter auch so schnell wie möglich dingfest gemacht und mit der ganze Härte des Gesetzes bestraft werden.

Damit sich solche Gewaltexzesse nicht wiederholen, muss im öffentlichen Raum zwingend ein striktes Alkoholverbot gelten sowie auch erneut die Sperrstunde eingeführt werden. Zudem müssen die Brennpunkte im Innenstadtbereich vermehrt videoüberwacht werden. Dies würde auch die seinerzeit nicht widerspruchslos eingeführten Bodycams der Polizei zu einem sinnvollen Sicherheitskonzept ergänzen.

Dietmar Helmers, Westerheim

Nichts rechtfertigt solche Gewalt

Bei dem Feierwut-Kommentar von Frau Henzler stellt sich die Frage: Gibt es irgendwelche "besonderen Umstände" , die rechtfertigen, dass Menschen aus dem Status zivilen Verhaltens in den der Disziplinlosigkeit und Barbarei wechseln? Es gibt keine! Weder sind das geschlossene Clubs noch schwüle Nächte, Feierwut oder gar Alkoholkonsum, noch können das ideologisch aufgeladene Debatten über Rassismus sein.

Es waren gewaltbereite junge Männer, denen es nichts ausmachte, Polizisten in den Rücken zu springen, sie eventuell schwer zu verletzen und ihnen damit die Würde, sogar das Recht auf Leben zu nehmen. Leute, die so etwas tun, haben ihrerseits das Recht auf ihre Würde verloren, und ich hätte die Beamten sehr gut verstanden, wenn sie von der Schusswaffe Gebrauch gemacht hätten. Die "Radikalen" haben offensichtlich die Stuttgarter Innenstadt als eine "No-go-Area" angesehen, in der die Polizei weder zu überwachen noch "Feierer" zu kontrollieren hat. Sie haben die Auseinandersetzung begonnen, eskaliert und tragen schon deshalb die Verantwortung!

Reinfried Brunsch, Freising

Migrationspolitischer Aspekt

In dem Artikel über die schockierende Gewalt gegen die Polizei in Stuttgart steht, dass zwölf der 24 Festgenommenen einen deutschen Pass haben, davon drei einen Migrationshintergrund, in Summe ein signifikanter Anteil. Dies offen einzuräumen passt nicht in eine Zeit, in der im Rahmen der "Black Live Matters"-Kampagne der Begriff Rassismus fast schon inflationär verwandt und die Polizei eher als Täter denn als Opfer stigmatisiert wird.

Dennoch gilt, mit gleicher Konsequenz, mit der polizeiliche Übergriffe zu Recht geahndet werden, nun auch die Gewalt gegen Polizisten und damit gegen unsere Gesellschaft zu verfolgen. Offen auszusprechen, dass diese Gewalt auch eine migrationspolitische Komponente hat, wäre ein erster Schritt zur Lösung.

Stefan Raab, Neu-Ulm

Rückendeckung für Polizisten

Es ist für mich völlig unverständlich, warum sich Polizisten, die wie in Stuttgart angegriffen werden und deren Leib und Leben von Gewalttätern gezielt und mit Vorsatz in Gefahr gebracht werden, nicht mit Schusswaffen nach vorheriger zweimaliger Warnung zur Wehr setzen.

Es wird Zeit, dass Bevölkerung und Politik den Polizisten im Land eindeutig Rückendeckung geben und nicht nur hinterher, nach derartigen Ausschreitungen darüber schwadronieren. Das sind wir den Polizistinnen und Polizisten schuldig.

René Pydd, Bad Camberg

© SZ vom 08.07.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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