Süddeutsche Zeitung

Korrekturen:Nigerias Haupt- und Fast-Hauptstadt

Warum man Abuja nicht unbedingt auf dem Schirm haben sollte, und wie leicht ein mobiler Feldpalast aus den Türkenkriegen ins falsche Jahrhundert abrutscht.

Der Bericht "Süleymans Feldpalast" vom 2./3. Juni befasst sich mit einem bedeutenden Beutestück des Kurfürsten Max Emanuel aus den Türkenkriegen, welches das Armeemuseum Ingolstadt zeigt: mit dem Schlafzelt des türkischen Großwesirs. Die Türkenkriege endeten indes im Jahr 1699, daher war der Verweis aufs "18. Jahrhundert" im Untertitel falsch, es war das 17. Jahrhundert.

In "Die dunklen Zwanziger" (29./30. Mai, Lokalteil München), einem Gemälde der 1920er-Jahre in München, hieß es, "Antisemiten" hätten "ein Gastspiel der jüdischen Schauspielerin Tilla Durieux" sabotiert. So überliefert es zwar der US-Historiker David Clay Large in seinem Buch "Hitlers München". Die Schauspielerin indes hatte zwar jüdische Ehemänner, war selbst aber nicht Jüdin. Bei den Saboteuren ihres Auftrittes handelte es sich um Rechtsextremisten.

In "Odyssee für ein Visum" (2./3. Juni, Bayern) hieß es, Kolade Igbasan habe für seine Aufenthaltsgenehmigung in Bayreuth Unterlagen aus der "nigerianischen Hauptstadt Lagos" benötigt. Lagos ist zwar die wichtigste Metropole Nigerias, Hauptstadt aber ist Abuja.

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SZ vom 12.06.2021
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