„Das fließende Glück“ vom 27. Juli:
Rettet die Isar!
Die Münchner Isar – Bayerns künftige Krone der Auwälder. „Ein sauberer Fluss, inmitten der Großstadt, was für ein Glück“, wie Frau Ratzesberger beschreibt, verdient strengsten Schutz. Der kleine Abschnitt zwischen Pullach und Unterföhring mit einem nur 2,9 Kilometer breiten Uferbereich könnte allein schon die Kernzone eines renaturierten Schutzgebietes Isarauwald mit bester Wirkung für Hochwasserschutz und Stadtklima abdecken. Mit erforderlicher Entwicklungszone würden nur gut vier Prozent der Länge und nur 1,1 Prozent des Einzugsgebietes der Isar zu einer Aufwertung als kontinentales Alleinstellungsmerkmal führen. Wo das Potenzial zur Renaturierung versiegelter Flächen und die Dichte an Naturschützern bayernweit am höchsten ist, wird es kaum Widerstände geben. Seit über 50 Jahren werden in Deutschland Großstädter mit ihrer Sehnsucht nach Großschutzgebieten ausgegrenzt. Erst im Juni haben in einem Bürgerentscheid 95 Prozent der Stimmbezirke in den Landkreisen Höxter und Paderborn gegen einen Nationalpark Egge gestimmt, lediglich die Großstädter in Paderborn waren knapp dafür. Rette die Münchner Isar, denn sie gehört auch dir und hat eine faire Chance verdient – auf geht’s zum Nationalpark Münchner Isarauen, Europas erster Großstadt-Nationalpark ist überfällig.
Manuel Burger, Geiselwind
Bajuwarische Selbstüberschätzung
Wir im Norden sind es ja gewohnt, von Münchnern gefragt zu werden, „ob’s mir do ach an iddallienischen Kabbutschino kriagn“ – aber diese Hymne auf die Isar als großstädtisches Alleinstellungsmerkmal zeugt nun sogar titelseitig von bajuwarischer Selbstüberschätzung. Tipp: Kommen’S halt amal nach Bremen, do gibt’s a Weser (Gewässer) und einen Werdersee (ebenfalls), sauber, groß, mitten in der Stadt, grün, weiträumig. Ach, wie in der Provence. Nicht, dass ich, ein Rheinländer, noch zu schwärmen anfange!
Christoph Frühwein, Bremen
Grauschleier
Für solche Artikel lieben wir die SZ: informativ, interessant, amüsant der Text von Pia Ratzesberger über die Renaturierung der Isar! Das Zitat am Ende fasst es zusammen: „Ein sauberer Fluss, inmitten der Großstadt, was für ein Glück.“ So gar nicht zur Erfolgsgeschichte wollen aber die Fotos passen, beziehungsweise der traurige, blasse Look, der sich wie ein Grauschleier über die positive Grundstimmung legt. Habe ich was überlesen, warum man die Sommerlaune so mit einem tristen Filter vermiesen sollte, oder hat man sich ein übles Wortspiel zum Flaucher erlaubt?
Wolfram Ziltz, Langen
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