Süddeutsche Zeitung

Hindenburg-Damm:Ein "Söl-Dam" für die Sylter

Eine Umbenennung des Eisenbahndamms auf die Nordseeinsel halten nicht alle Leser für nötig. Wenn schon, dann sollte man den friesischen Dialekt dabei berücksichtigen, schlägt ein Leser vor.

Zu "Sylter Dammbruch" vom 8. Februar:

Nachdem es nicht mehr politisch korrekt ist, Straßen und Plätze nach dem ehemaligen Reichspräsidenten Hindenburg zu benennen, denkt man jetzt erneut über eine Umbenennung des Eisenbahndamms nach Sylt nach, der umgangssprachlich "Hindenburg-Damm" heißt. Als ein in Nordfriesland lebender Münchner schlage ich zur Wiederherstellung der Political Correctness vor, den Damm in "Söl-Dam" - (Sylter Friesisch für Sylt-Damm) oder "Söl'ring Dam" (Sylter Damm) umzubenennen. Damit wäre ein Bezug hergestellt zur nordfriesischen Geografie wie auch zur Sylter Sprache als wesentlichen Teil der nordfriesischen Kultur. Die vorgeschlagene Umbenennung in hochdeutsch "Sylt-Damm" wird im gesprochenen Wort über kurz oder lang zu "Syldamm" verkommen, denn wer nimmt sich schon die Zeit, "t" und "D" in Sylt-Damm getrennt und deutlich auszusprechen?

Wilhelm A. Plösser, Bordelum

Muss man gleich ein Neonazi sein, um gegen eine solche Umbenennungsinitiative zu sein? Hindenburg hat sich mehr als verdient gemacht um sein Vaterland. Muss er es erdulden, dass Leute , die - weit entfernt von der damaligen Zeit - mit den Erkenntnissen der Geschichte im Rücken über seine Handlungen urteilen? Ich denke, er muss es nicht.

Herbert Fröschl, Landshut

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Quelle:
SZ vom 21.02.2019
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