Fußball-WM:Der Mut von "Pussy Riot"

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Zum WM-Endspiel zwischen Frankreich und Kroatien demonstrierte die Gruppe "Pussy Riot" ihren Mut. Eine Leserin hätte gerne gehabt, dass man sie auch im Foto zeigt. Eine andere erklärt, warum Sportwetten verboten gehören.

"Allez les Bleus!" vom 16. Juli: Statt jubelnder Franzosensieger, die ja reichlich gezeigt wurden, hätte ich von einem Titelbild der SZ erwartet, dass Sie die Pussy-Riot-Aktion im Stadion abgebildet hätte! Wie viel Mut gehört dazu, in Anwesenheit von Russlands Präsident Wladimir Putin Forderungen zu stellen wie: Meinungsfreiheit, Freilassung politischer Gefangener, keine Festnahmen auf politischen Demonstrationen etc. Zur umfassenden Berichterstattung gehörte meines Erachtens auch die Wiedergabe der unglaublichen Äußerung eines Polizisten auf der Polizeistation, der bedauerte, dass nicht mehr 1937 sei, und er sie nicht gleich erschießen könne. Eine solche Äußerung würde in einem Rechtsstaat zur einer Anklage führen, nicht so in Russland. Natürlich sind Pussy Riot keine Millionäre wie die Fußballer, sondern mutige Zivilisten, denen meine uneingeschränkte Bewunderung gehört für ihre großartige, mutige Aktion.

Jutta Niemann, Göttingen

Verwerfliche Wetten

"Goldgruben im Graubereich" über Sportwetten, die zur WM boomten (13. Juli): Das System der "Sportwetten" mag in rechtlicher Hinsicht bedenklich sein, doch ist es weitaus mehr: nämlich verwerflich in sozialpolitischer, ethischer, moralischer, sozio-ökonomischer sowie pädagogischer Hinsicht - von religiösen oder christlichen Aspekten ganz zu schweigen. Doch scheint es verführerisch zu sein, zahllosen labilen Menschen auf unlautere Weise Geld abzutricksen, das sie eigentlich für sinnvolle Dinge benötigten. Erschwerend - und symptomatisch auch für andere Wirtschaftszweige - kommen raffinierte Steuervermeidungsstrategien hinzu, die der Infrastruktur schweren Schaden zufügen. Eine Politik, die solch missbräuchliche Praktiken durch Untätigkeit und Wegsehen im großen Stil begünstigt, arbeitet gegen all jene, die sich täglich für das Wohl anderer Menschen einsetzen.

Dr. Claudia Liebers, St. Augustin

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