Glasflaschen:Höheres Pfand - bessere Rückgabemoral

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Höheres Flaschenpfand - bessere Rückgabemoral: So wünscht sich das ein Augsburger Brauereichef. Er erntet dafür Beifall bei Lesern. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Die Anregung eines Augsburger Brauerei-Chefs, Flaschenpfand deutlich anzuheben, stößt auf große Zustimmung. Aber es gibt Probleme im Detail.

"Spezi-Chef will zehn Euro Pfand pro Tragerl" vom 18. April:

Höchste Zeit

Seit Jahrzehnten hat sich an der Höhe des Pfandes für Mehrwegflaschen nichts geändert. Während die Handelspreise stetig stiegen, blieb die Höhe des Pfandes unangetastet. Im Laufe der Zeit hat sich so in der Relation von Pfand zu Verkaufspreis ein enormes Ungleichgewicht eingeschlichen, das endlich eine Korrektur benötigt. Ein höheres Pfand auf Glasflaschen könnte sowohl die Glasscherbenflut, die inzwischen ein erhöhtes Unfallrisiko für Mensch und Tier darstellt, reduzieren, als auch die Menge des Mülls eingrenzen. Übrigens: Die in ihrem Beitrag erwähnte Notiz, dass Flaschensammler ihre Taschen lieber mit Dosen oder Plastikflaschen füllen, statt schwere Glasflaschen durch die Gegend zu schleppen, ist keine Anekdote, sondern inzwischen tatsächlich erlebbare Realität. Ein Pfand in Höhe von 25 Cent auf jede einfache Bierflasche wäre daher nicht nur angebracht, sondern zwingend nötig.

Ulrich Schell, München

Leergut vereinheitlichen

Vor etlichen Jahren gab es mal den zaghaften Versuch, das Pfandsystem für Getränkegebinde zu vereinheitlichen. Dies sah zum Beispiel einheitlich rote Bierkisten und sogenannte Euroflaschen vor. Mit unternehmerischem Elan wurde dies System mit der Einführung von individuellen Kästen der Abfüller vor die Wand gefahren. Und wer soll es nun wieder bezahlen? Natürlich der Verbraucher! Da wir uns gelegentlich aus Augsburg oder Bamberg Bier nach Hause mitgenommen haben, stehen diese Kästen nun als Leergut bis zum nächsten Ausflug nach Bayern bei uns im Keller herum, weil sie nördlich des Mains von Händlern nicht angenommen werden. Wer glaubt eigentlich, dass wir uns statt für 31 Euro jetzt für 100 Euro noch Leergut in den Keller stellen? Wäre es nicht einfacher, zum Zwecke einer Zentralisierung einheitliche Kästen mit entfernbaren, individuellen Aufklebern zu versehen? Bei Flaschenetiketten und den Porzellanverschlüssen von Bügelflaschen funktioniert das doch auch.

Joachim Ardelt, Koblenz

Vom Maibaumfest lernen

Was nix kostet, ist nix wert! Wenn Kästen zu Granulat geschreddert werden, die Umwelt vermüllen, Brauereien jährlich Millionen für Gebinde aus- und an die Kunden weitergeben müssen - und sogar der Brauereibund sich für eine starke Pfanderhöhung ausspricht, warum kann das nicht politisch geregelt werden? Das Stichtag-Paradoxon wird schon heute anschaulich von jedem Trachtenvereinsvorstand bei jedem noch so kleinen Maibaum-Fest gelöst: Zum vollen Masskrug für 9,70 Euro gibt es für fünf Euro eine wunderschöne Pfandmarke dazu. Wer den Krug ohne Markerl abgibt, bekommt ein "Dankschee", der Andere seine fünf Euro zurück. Wer ein zu niedrigen Sätzen gekauftes Tragerl abgibt, erhält wie bisher den alten Satz, wer eine Pfandmarke hat, den höheren. Das Zweckentfremden wird verringert, der Bräu spart sich die teuren Neuanschaffungen, und für eine saubere Umwelt ist es nicht verkehrt. Also, ab sofort mindestens 10 Euro Tragerlpfand und a scheens Markerl dazua.

Manfred Burr, Saaldorf

Erhöhung ist überfällig

Ich bin mehrmals die Woche müllsammelnd unterwegs. Die Forderung nach höherem Pfand ist überfällig. Vielleicht würde dann die haarsträubende Menge an achtlos weggeworfenen Glasflaschen und Getränkedosen zurückgehen. Ich würde sogar noch weitergehen: Hohes Pfand auf alle Glas- und Plastikflaschen und Alu-Dosen.

Gabriele Hanke, München

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