Donald Trump:Lohn der Dummheit

Donald Trump: Geraten die USA durch die Politik ihres Präsidenten ins Abseits?

Geraten die USA durch die Politik ihres Präsidenten ins Abseits?

(Foto: Saul Loeb/AFP)

Der US-Präsident lässt das Ansehen Amerikas in der Welt schwer leiden? Ein Leser hat dazu ein paar Anmerkungen.

Der Kommentar "Globaltürkei" vom 1./2. Juli stellt mit Recht fest, dass das Ansehen der Vereinigten Staaten in der Welt während der Amtszeit des derzeitigen Präsidenten stark gelitten hat. Dabei wird allerdings, wie in den meisten Kommentaren zu dessen rüpelhaftem Verhalten, so getan, als sei dieser für den Ansehensverlust allein verantwortlich. Das lässt völlig außer Acht, dass der "Neo-Sultan" nicht über die USA hereingebrochen ist wie ein Unwetter, sondern dass Donald Trump von fast der Hälfte der US-Bürger gewählt wurde und nur deshalb die USA nach außen repräsentiert.

Es trifft zu, was die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Huckabee Sanders, zu dessen sexistischen Äußerungen vom 29. Juni erklärte: "Sie wussten, was sie bekommen würden, als sie für Donald Trump stimmten." So hat auch nach seinem Amtsantritt das Auftreten des Präsidenten nur einen relativ geringen Teil seiner Wähler dazu gebracht, sich von ihm abzukehren; weiterhin ist mehr als ein Drittel der Bevölkerung mit ihm zufrieden. Das Bild der USA ist also nicht von einer Einzelperson beschmutzt worden, sondern spiegelt so, wie es sich derzeit darstellt, die Haltung eines riesigen Teils der Bürger dieses Staates wider. Das bedeutet: Auch nach einem Abtreten Trumps wird der Spuk nicht vorüber sein, sondern die Vertreter der übrigen Staaten müssen sich auf die zumindest latente Gefahr einstellen, die darin liegt, dass weiterhin ein Großteil der Bevölkerung der USA die Politik befürwortet, für die Donald Trump steht.

Die Gründe für das Abgleiten eines so hohen Prozentsatzes der Bevölkerung auf ein solch beklagenswertes Niveau sind bereits an mehreren Stellen erörtert worden, zuletzt wohl in der Zeitschrift The Economist ("The Power of Groupthink, A Special Report on Donald Trump's America"). Dabei ist wohl an erster Stelle, aber keineswegs allein, der verhältnismäßig geringe Bildungsstand insbesondere der ländlichen Bevölkerung der USA zu nennen. Das hat die Schwächen eines jeden demokratischen Systems offenbar werden lassen. Je geringer die politische Bildung ist, desto größer ist die Gefahr, dass die Wähler ihre Wahlentscheidung weniger auf der Grundlage vernünftiger Erwägungen treffen als vielmehr irrationalen Instinkten und Vorurteilen folgen.

Aksel Ritter, Koblenz

Und bist du nicht willig ...

"Alle gegen den US-Senat" vom 17. Juni: Uns Europäern wird nun das wahre US-amerikanische Gesicht gezeigt, so nach dem Motto: Bist du nicht willig, dann brauche ich wirtschaftliche Gewalt. TTIP auf eine andere Art. Ich hoffe nur, dass es auch der/die letzte und hinterletzte europäische PolitikerIn es begriffen hat, wie US-Wirtschaftsinteressen für Europa aussehen. Man muss übriges mit Sarah Wagenknecht nicht immer einer Meinung sein, aber ihre Aussage, dass man die EU-Sanktionen gegen Russland aufheben sollte, kann man nur unterstützen.

Peter P. Wiesner, Amden/Schweiz

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