Debatte@SZ:Silvester in Köln

Twittern über sogenannte Nafris, ist das in Ordnung? Der Schutz der einen gegen die Diskriminierung anderer? Die Nutzer in den SZ-Online-Foren diskutieren darüber, ob die Polizei in der Nacht zu Neujahr diesmal richtig gehandelt habe.

Silvester 2016 rund um den Kölner Dom: Die SZ fragte die Nutzer ihrer Internet-Foren: Hat die Polizei diesmal richtig gehandelt?

"Die Polizei ist ein Schutzorgan und sollte nach so schrecklichen Vorfällen wie 2015 definitiv Präsenz zeigen. Doch das Festhalten von Personengruppen, den 'Nafris', ist kein Schutz aller, sondern die Diskriminierung weniger. Ich hoffe, dass es ein öffentliches Statement der Politik zu dieser Art Fehlverhalten gibt." (Suilenroc auf SZ.de)

"Wie sonst hätte die Polizei handeln sollen? Zu kritisieren ist, warum überhaupt getwittert werden muss. Die handelnden Beamten haben keine Zeit von 'Menschen mit mutmaßlich nordafrikanischer Herkunft' in Funkverkehr und Einsatzbesprechungen zu sprechen. In Twitter ist dafür kein Platz. Konsequenz: Twitter kann und darf keine Plattform für die Polizei sein!" (Matthias Borchelt auf SZ.de)

"Jepp, auch das gehört zur Wahrheit dazu, dass man die Dinge relativieren muss. 'Nafris' ist tatsächlich ein bisschen ungeschickt - das hätte man auch etwas eleganter oder eben in der Beibehaltung der lang ausgeschriebenen Version neutraler und respektvoller ausdrücken können. Problematischer fand ich da die 'Selektion' mit vorgehaltener Waffe 'nach Augenschein' in 'linke Tür / rechte Tür' ... das ist für mich persönlich der Punkt, an dem die Grenzlinie zum Rassismus überschritten wird." (autocrator auf SZ.de)

"Wir werden uns an ein gewisses Gefährdungspotenzial gewöhnen müssen. Und daran werden hektische Reaktionen und übereilt veranlasste Maßnahmen nichts ändern. In den 70er- und 80er-Jahren gab es übrigens viel mehr Terrortote in Deutschland als heute. Mehr Sachlichkeit und weniger Wahlstrategie wäre das Gebot der Stunde." (freddy.w. auf SZ.de)

"Kann man sich nicht einfach auf Folgendes einigen? Die Polizei hat mögliche Diskriminierung Einzelner gegen das Schutzbedürfnis vieler abgewogen, und das war gut so!" (Ossi auf SZ.de)

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