Süddeutsche Zeitung

Debatte@SZ:Die Türkei am Drücker

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Nach dem EU-Gipfel wird in den Online-Foren der SZ heftig über die Rolle der Türkei bei der Lösung der Flüchtlingskrise diskutiert. Leser kritisieren, dass Ankara in eine so mächtige Position gekommen ist.

Über die Rolle der Türkei bei der Lösung der Flüchtlingskrise wird in den Online-Foren der SZ heftig diskutiert:

"Die türkische Regierung hat sich im Hinblick auf die Vereinbarungen mit der EU nicht gerade als zuverlässiger Partner erwiesen. Dass jetzt aber die deutsche Regierung, in ihrer vermeintlichen Abhängigkeit von der Türkei, die Angriffe auf die Reste der Demokratie in der Türkei durch die türkische Regierung mehr oder weniger ignoriert, ist nicht hinnehmbar." (Schuncks auf SZ-de)

"Wir und die EU unterstützen doch auch die Flüchtlingslager in Jordanien oder im Libanon und reden und verhandeln mit der Scheinregierung von Libyen, um die Flüchtlinge gen Italien abzuhalten. Auch diese Länder sind keine Demokratien. Meiner Meinung nach sollte die Türkei bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise voll unterstützt werden, finanziell und logistisch. Aber es sollte keine Beitrittsverhandlungen zur EU geben." (porsche13 auf SZ.de)

"Ist es nicht eigentlich so, dass fast nur Kanzlerin Angela Merkel mit Recep Tayyip Erdoğan und der Türkei kooperiert? Eine Partnerschaft sehe ich hier kaum, schon gar nicht von EU-Seite. Sondern ich erlebe den verzweifelten Versuch der eigenmächtigen, kritikunfähigen Kanzlerin, ihre verfehlte Politik irgendwie zu kompensieren." (F Hansen auf SZ.de)

"Wenn die Kanzlerin die Menschenrechtsverletzungen in der Türkei nicht verurteilt und unkommentiert lässt, nur um ihre Flüchtlingspolitik zu retten und ihr Gesicht zu wahren, dann sollte sie sofort von ihrem Amt zurücktreten. Und die EU sollte die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei sofort stoppen und nie wieder aufnehmen. Mit solchen Menschen verhandelt man nicht." (kayef auf SZ.de)

"Das Thema Außengrenzen muss neu definiert werden, denn es betrifft nicht nur implizit die Türkei, sondern auch Italien und Griechenland. Die EU hat sich über viele Jahre bei diesem Thema weggeduckt. Ohne substanzielle ökonomische, logistische und personelle Unterstützung wird das Thema für die betroffenen Staaten nicht zu lösen sein. Die Diskussionen sowohl in den Ländern der Visegrád-Gruppe wie auch in der übrigen EU lassen aber nicht erkennen, dass dieser gesamteuropäische Lösungsweg auch nur in Ansätzen verfolgt wird." (Goldi53 auf SZ.de)

"Die EU sollte geschlossen mit der Türkei umgehen, aber das tut sie nicht. Den Gegnern einer gesamteuropäischen Lösung ist es zu verdanken, dass die Türkei zu einem derart bestimmenden Faktor werden konnte. Der ungarische Premier Viktor Orbán und sein slowakischer Amtskollege Robert Fico sowie die polnische Ministerpräsidentin Beata Szydło haben Erdoğan erst in die Machtposition gehievt, die er nun genüsslich ausschlachten kann." (earthbird auf SZ.de)

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Quelle:
SZ vom 09.03.2016
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