Süddeutsche Zeitung

Debatte@sz:Das geht zu weit

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Über den Vorschlag der Jungen Union, Kinderlose künftig mit einer Sonderabgabe zu belasten, wird in den Internet-Foren der SZ heftig diskutiert. Tenor: Die Junge Union ist damit zu weit gegangen. www.sz.de/kinderlose

Über den Vorschlag der Jungen Union, dass Kinderlose eine Sonderabgabe leisten sollen, wird in den Internet-Foren der SZ heftig diskutiert:

"Das sollte man differenziert betrachten. Zum einen gibt es ja viele Paare, die sich zwar Kinder wünschen, und auch alles dafür tun - aber trotzdem wird nichts daraus. Sollen sie dafür auch noch bestraft werden? Und dann gibt es Menschen, die nicht die Möglichkeit dazu haben - sei es aus finanziellen Gründen oder weil sie keinen Partner haben. Es wäre doch ungerecht, wenn sie noch zusätzlich dafür bestraft werden. Und ganz allgemein ist festzuhalten, dass der Staat nicht so weit in die persönliche Lebensplanung eingreifen sollte; es gibt schon genügend unnötige Regelungen. Wenn überhaupt, dann würde ich mich für Steuervorteile für Familien mit Kindern aussprechen, aber nicht für die Bestrafung von Kinderlosen." (Gerry Hertneck auf Facebook)

"Liebe Junge Union, es kommen im Moment viele Familien mit Kindern hier an. Investiert eure Ideen in deren schnelle Eingewöhnung, Unterricht, Ausbildung und Beschäftigung, dann müsst ihr euch über Kinderschwund keine Gedanken mehr machen." (Betty Beimer auf Facebook)

"Obwohl ich bei anderen Anlässen gerne die Abneigung von uns zeitgenössischen Deutschen, Familien zu gründen, beklage, ist eine Sonderabgabe von Kinderlosen für die Rente Quatsch, weil nicht Kinder die Rente erwirtschaften, sondern Arbeitnehmer. Die Zahl der Arbeitsplätze wiederum ist nicht von der Kinderzahl abhängig - wenn es nicht genug Nachgeborene gibt, wird die Lücke durch Einwanderung gefüllt." (Olaf Schlüter auf Süddeutsche.de)

"Die Junge Union zeigt einmal mehr, in was für einer Welt sie lebt. Solange kinderfeindliche Vermieter, Anwohner und vor allem Arbeitgeber in ihrem Denken gefördert und bestätigt werden, die Kosten für Familien explodieren (während ein Tier im Gegenzug dazu spottbillig ist), werden wir das kinderfeindlichste Land der Welt bleiben." (Constanze Thietz auf Süddeutsche.de)

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Quelle:
SZ vom 24.06.2015
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