Bundeswehr:Null Kompetenz

Von "kaputtgespart" kann laut Lesern im Zusammenhang mit der Bundeswehr überhaupt nicht die Rede sein: Es mangelt dort nicht an Geld, sondern vielmehr an Kompetenz und akribischer Durcharbeitung der Probleme der Truppe.

"Berater verdienten mehr als 2000 Euro am Tag" vom 4. März, "Kaputtgespart" vom 1. März und weitere Artikel:

Die Vokabel "kaputtgespart" im Zusammenhang mit der Bundeswehr muss jeden empören, der die Zusammenhänge ein klein wenig versteht. Es mangelt nicht an Geld. Es mangelt an Kompetenz. Wenn man zu dumm ist, Spezifikationen vertragssicher und im Einklang mit den Bedürfnissen der Truppe zu formulieren, zu träge ist, um ein effektives Lieferantenmanagement aufzubauen und zu untalentiert, um wenigstens einfachste, industriegängige Praktiken im Instandhaltungsmanagement umzusetzen, hilft mehr Geld nicht. Es würde lediglich dazu führen, noch mehr Steuergelder in einem Strudel aus Inkompetenz verschwinden zu lassen. Aber für Politiker wie Maas und von der Leyen ist es natürlich viel bequemer, nach mehr Geld zu krähen, als sich die Mühen einer akribischen Durcharbeitung der Probleme der Truppe aufzuerlegen.

Prof. Thorsten Brandes, Wildau

Beispiellose Schlamperei

Meldungen, dass externe Berater des Verteidigungsministeriums mehr als 2000 Euro pro Tag abgerechnet haben, sind der SZ gerade einmal ein paar Zeilen auf Seite 6 wert. Ebenso verhielt es sich bei der Randnotiz, dass das Ministerium bei der Beurteilung der Sanierungskosten der Gorch Fock Fehler eingeräumt hat, was schließlich zu Ausgaben von mehr als 135 Millionen Steuergeldern führen könnte statt der ursprünglich veranschlagten 9,5 Millionen Euro. Ganz in Vergessenheit geraten ist inzwischen das Debakel um den Flughafen BER, das Deutschland einen immensen Imageverlust beschert hat. Deutschland ist versunken in einem Sumpf an Vorschriften, gepaart mit Schlamperei und Arroganz. Die Presse kommt dabei ihrer Aufgabe nur unzureichend nach, diese Vorkommnisse als Skandale zu publizieren, welche die beispiellose Schlamperei durch Behörden und Politiker beim Umgang mit dem Geld der Steuerzahler als Ursache haben.

Letztendlich lässt man so der Politik Dinge durchgehen, die noch vor wen igen Jahren unweigerlich zum Rücktritt des jeweiligen Ministers geführt hätten. Sprach man damals von "notwendigen Konsequenzen im Sinne der politischen Hygiene", wird dies heute von verantwortlichen Politikern gern durch Floskeln ersetzt, wie: "Man habe zwar Fehler gemacht, aber es gelte jetzt, den Blick nach vorne zu richten". Die Ministerin von der Leyen kommt seit Monaten damit davon.

Josef Geier, Eging

Wie Kennedy sagte...

Nicht nur in der Union sehen einige Menschen Wehrpflicht und Zivildienst als Gegengewicht zu Me come first. Die Wehrpflicht wäre zusätzlich ein korrigierender Faktor bezüglich rechtsradikaler und rechtsnationaler Aktivitäten im Closed shop unserer Berufsarmee. Getreu dem Motto John F. Kennedys: "Frage nicht, was dein Land für dich tun kann. Frage dich, was du für dein Land tun kannst."

Dr. Thomas Lukowski, München

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