Beendete Impfaktion:Andere Lehrer hätten sich gefreut

Lesezeit: 1 min

Diese Woche beginnen die Abiturprüfungen - zu denen Schüler ungetestet kommen dürfen. Da wären viele Lehrer froh, wenn sie schon geimpft wären und so ein städtisches Angebot erhalten hätten.

"München beendet Impfaktion für Lehrer - weil kaum welche kommen" vom 27. April:

Ihre Überschrift führt ganz bewusst auf die falsche Fährte. Wer sind "Lehrer" - alle Lehrkräfte in München - also aller Schularten (Grundschule, Förderschule, Realschule, Wirtschaftsschule, berufliche Schulen, FOS, BOS, Gymnasien)? Hätte man diesen allen eine Impfaktion gewährt, wäre die Resonanz weder überschaubar, noch sehr schleppend und mit Sicherheit nicht mit 750 Personen am Tag abzuarbeiten gewesen. Allein an meiner Schule - dem staatlichen Klenze-Gymnasium - arbeiten 100 Lehrkräfte. Alle bis vergangene Woche noch nicht geimpft. Wie gerne hätte ein jeder von uns an der Impfaktion teilgenommen, wo wir doch derzeit knapp 100 Schüler des aktuellen Abiturjahrgangs von dieser Woche an durch Prüfungen führen und weitere 120 Schüler in Vollpräsenz auf das Abitur im nächsten Schuljahr vorbereiten. Den Lehrkräften zu unterstellen, sie wären impfmüde oder gar uninteressiert an einer Impfung, erzeugt bei mir einen inneren Aufruhr. "Die Lehrer" sind noch nicht geimpft. Nein. Ein kleines Licht am Horizont wird sichtbar, weil ein Impfbudget, welches aus dem Polizei-Kontingent nun doch für Lehrkräfte der weiterführenden Schulen frei gemacht wurde, Früchte zeigt: Seit Ende April erhalten auch wir Gymnasiallehrer erste Impfangebote der Impfzentren in der Priorität drei. Höchste Zeit, von dieser Woche an dürfen auch Schüler der Kontaktstufe 1 ihre Corona-Quarantäne unterbrechen und Abitur an der Schule schreiben. Und, ganz nebenbei - die Testung der 100 Abiturienten vor der Prüfung ist auf freiwilliger Basis, alle ungetesteten sind in gemeinsamen Räumen. Die dort Aufsicht führenden Lehrer wären für ein früheres Impfangebot sehr dankbar gewesen.

Elisabeth Mayr, Stockdorf

© SZ vom 10.05.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: