ZVS- Reform:Schavan fördert ZVS-Reform

Seit der Abschaffung der ZVS herrscht Chaos in den Zulassungsbüros der Unis. Durch eine neu organisierte Zentralstelle soll der Weg an die Unis endlich wieder transparenter werden.

Tanjev Schultz

Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) will den Hochschulen und Bundesländern bei der Reform der Studienplatzvergabe helfen.

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Luftballonaktion Guido Westerwelle - Die FDP kämpfte im Jahre 2000 für die Abschaffung der ZVS

(Foto: Foto: dpa)

Der Bund könne dafür in den kommenden fünf Jahren insgesamt 15 Millionen Euro bereitstellen, teilte Schavans Ministerium mit. Darüber müsse allerdings noch auf dem Bildungsgipfel im Oktober mit den Ländern beraten werden, sagte eine Ministeriumssprecherin am Sonntag. Das Geld soll in eine bundesweite Servicestelle fließen, die nach dem Willen der Länder aus der Dortmunder Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) hervorgehen soll.

Derzeit herrschen, wie die Hochschulen selbst einräumen, zum Teil chaotische Zustände bei der Zulassung zu Fächern, die einen Numerus clausus haben. Wegen Mehrfachbewerbungen und aufwendiger Nachrückverfahren erhalten viele Bewerber erst spät die Zusage.

Einheitliche Zulassungsverfahren

Oft bleiben deshalb Studienplätze frei, obwohl der Ansturm der Interessenten groß ist. Die Länder und die Hochschulrektorenkonferenz verständigten sich bereits darauf, als Nachfolgerin der ZVS eine "Stiftung für Hochschulzulassung" zu gründen. Sie soll das Angebot an Studienplätzen transparent machen und die verschiedenen Zulassungsverfahren der Hochschulen bundesweit koordinieren.

Derzeit vergibt die ZVS bundesweit nur noch Plätze für die Fächer Biologie, Medizin, Pharmazie, Psychologie, Tier- und Zahnmedizin. Für andere Fächer müssen sich die Bewerber an einzelnen Universitäten bewerben.

Bei mehr als der Hälfte aller Studiengänge gibt es dabei Zulassungsbeschränkungen, wobei für viele Studiengänge nicht nur die Abiturnote zählt, sondern etwa auch Berufserfahrung oder die Note in bestimmten Fächern. Die Verfahren variieren stark, da die Hochschulen mittlerweile weitgehend selbständig Kriterien für die Zulassung aufstellen dürfen. Die Vorsitzende des Bildungsausschusses im Bundestag, Ulla Burchardt (SPD), hatte vorige Woche bundesweit einheitliche Zulassungsstandards gefordert.

Die geplante Serviceagentur soll als zentrale Anlaufstelle für Bewerber dienen. Das Bundesbildungsministerium bietet den Bundesländern an, sich im Jahr 2009 mit fünf Millionen Euro an den Kosten der neuen Agentur zu beteiligen. In den folgenden vier Jahren könnte die Bundesregierung jeweils 2,5 Millionen Euro bereitstellen. Bisher ist allerdings offen, wie viele Hochschulen sich an der neuen Servicestelle überhaupt beteiligen werden.

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