Zufriedenheit im Job:Genervt und ausgenutzt

Deutsche Arbeitnehmer sind immer unzufriedener mit ihren Arbeitsbedingungen. Mehr als die Hälfte aller Angestellten leidet im Büro - mitunter auch freiwillig.

Die Krise schlägt deutschen Arbeitnehmern aufs Gemüt. Die Arbeitszufriedenheit von Fach- und Führungskräften ist 2009 rapide gesunken. Nur noch rund 46 Prozent sind nach einer Umfrage der FOM Hochschule für Oekonomie & Management mit ihrer Arbeit zufrieden oder sehr zufrieden. Im vergangenen Jahr lag diese Zahl demnach noch bei knapp 77 Prozent.

Unzufriedenheit Job

Fach- und Führungskräfte sind immer unzufriedener mit ihrer Arbeitssituation.

(Foto: Foto: iStock)

Stärkere Arbeitsbelastung

Die individuelle Belastung der Mitarbeiter habe angesichts der Konjunkturprobleme offenbar zugenommen, urteilte die wissenschaftliche Leiterin der Befragung, Ulrike Hellert. Mehr als 44 Prozent der Befragten fühlten sich oft oder sehr oft zeitlichem Druck ausgesetzt. Obwohl die durchschnittliche vertragliche Arbeitszeit 38,3 Stunden pro Woche betrage, arbeiteten vier von fünf Fachkräften der Umfrage zufolge im Mittel 42,4 Stunden. "Wenn man die Überstunden hochrechnet, schenken diese Mitarbeiter ihren Unternehmen zwei Arbeitstage pro Monat", sagte Hellert.

Auch beim Urlaub werde Verzicht großgeschrieben. Von durchschnittlich 28,4 vertraglich zugesicherten Urlaubstagen nehmen die Fachkräfte der Umfrage zufolge nur 25,9 in Anspruch. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird von mehr als einem Drittel der Fach- und Führungskräfte denn auch als schlecht oder sehr schlecht beurteilt. Insgesamt hatten die Forscher für die Umfrage 1.470 Selbstständige, Manager und Fachangestellte befragt.

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