Süddeutsche Zeitung

Wirtschaftskrise:Die Leiden junger Akademiker

Gut ausgebildete Berufseinsteiger finden momentan kaum Arbeitsplätze - und sind wegen ihres Alters oft von Entlassungswellen betroffen.

Die Wirtschaftskrise trifft auch gut ausgebildete Berufseinsteiger: Die Zahl der arbeitslosen jungen Akademiker ist jüngst deutlich gestiegen. So gab es im August knapp 50 000 arbeitslose Hochschulabsolventen zwischen 25 und 34 Jahren - rund 27 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, berichtet die Zeitschrift Junge Karriere (Ausgabe 12/2009).

Junge Akademiker seien von den derzeitigen Entlassungswellen eher betroffen als die ältere Belegschaft, weil sie in der Regel kürzere Kündigungsfristen haben. Außerdem sind sie meist weniger vor Kündigungen geschützt, weil sie noch nicht so lange im Betrieb sind.

Hinzu kommt, dass ein großer Teil der Berufseinsteiger heute befristete Verträge hat. "Die werden natürlich in der Krise häufig nicht verlängert", erläutert Ralf Beckmann von der Bundesagentur für Arbeit in der Zeitschrift. Arbeitslose Akademiker haben es nicht leicht, einen neuen Job zu finden: Die Zahl der Stellenangebote für sie ist stark gesunken, heißt es unter Berufung auf Daten der Personalvermittlung Adecco. Sie hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2009 rund 38 Prozent weniger Angebote als im Vorjahreszeitraum verzeichnet.

Betroffen sind auch Fachkräfte, die noch vor kurzem händeringend gesucht wurden: So ist die Zahl der freien Jobs für Ingenieure je nach Fachbereich zwischen 57 und 69 Prozent zurückgegangen. Für Informatiker gibt es nur noch halb so viele offene Stellen wie im Vorjahreszeitraum.

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