Weiterbildung:Neues lernen

Weiterbildung: Ingolf Kothe war bislang Anlagenführer bei Volkswagen in Braunschweig.

Ingolf Kothe war bislang Anlagenführer bei Volkswagen in Braunschweig.

(Foto: privat)

Der Anlagenführer Ingolf Kothe hat am Programm "Meine Auszeit" teilgenommen, das die Volkswagen AG gerade eingeführt hat. Mit Hilfe dieses Modells hat er soeben seinen Abschluss als Industriemeister gemacht.

Von Miriam Hoffmeyer

"Seit zehn Jahren arbeite ich im Bereich Zerspanungstechnik im Braunschweiger Volkswagen-Werk. Dass ich mich nun endlich durchgerungen habe, meinen Industriemeister zu machen, habe ich meinem Großvater zu verdanken. Er hat mich immer ermahnt, wie wichtig Weiterbildung gerade in jungen Jahren ist.

Nur war es schwer, das mit der Arbeit in Einklang zu bringen: Ich arbeite im Schichtbetrieb und habe eine Stunde Anfahrtszeit zum Werk. Nebenher die Weiterbildung zu machen, wäre für mich nicht möglich gewesen. Und vier Monate unbezahlten Urlaub kann ich mir momentan nicht leisten.

Daher passte es sehr gut, dass Volkswagen-Mitarbeiter seit dem vergangenen Mai unkompliziert eine Auszeit nehmen können. Ich habe mich sofort danach erkundigt, mein Chef war einverstanden - und zwei Monate später habe ich schon mit der Weiterbildung angefangen. Während der Auszeit bekomme ich 75 Prozent meines Grundgehalts. Danach verdiene ich ein knappes Jahr lang etwas weniger, um das wieder auszugleichen.

Ich mache einen Kompaktkurs, der ganz schön eng getaktet ist. Ohne Lernen am Wochenende geht es nicht. Schon nach zwei Wochen haben wir den Ausbilderschein gemacht. Den braucht man, um für die Meisterprüfung zugelassen zu werden. Mathe liegt mir, darum gefällt mir von den Inhalten Kosten-Leistungs-Rechnung am besten. Andere Fächer sind zum Beispiel Personalführung und Organisation. Das Lernen hat mir echt Spaß gemacht! Es hat gutgetan, mal aus dem Schichtbetrieb raus zu sein und was anderes zu sehen.

Jetzt ist der Kurs schon fast wieder vorbei: Am Dienstag ist die letzte Prüfung, danach habe ich zwei Wochen Urlaub, am 17. November geht es im Werk wieder los. In Zukunft werde ich nicht nur an der Anlage arbeiten, sondern auch im Büro. Mittelfristig möchte ich gern ganze Schichten leiten. Jetzt bekomme ich wahrscheinlich erst mal ein Projekt, in dem ich ausprobieren kann, was ich gelernt habe."

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