Weihnachtsgeld:Mehr Bares für Geschenke

Der Wirtschaftskrise zum Trotz: In vielen Branchen fällt das tarifliche Weihnachtsgeld höher aus, als im vergangenen Jahr. Zahlreiche Arbeitnehmer gehen trotzdem leer aus.

Das Jahr neigt sich dem Ende zu - und bringt für viele eine extra Portion Bares zum Weihnachtsfest. Trotz Wirtschaftskrise fällt das tarifliche Weihnachtsgeld in vielen Branchen höher aus, als im vergangenen Jahr. Je nach Tarifbereich dürfen sich Arbeitnehmer auf 1,5 bis 7,3 Prozent, also auf 16 bis 117 Euro mehr freuen, wie das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans Böckler Stiftung ermittelte. Für die Studie wurden Tarifverträge aus 23 Branchen ausgewertet.

Weihnachtsgeld: Bunte Scheine unter dem Christbaum: Das Weihnachtsgeld ist in vielen Branchen gestiegen - trotz Wirtschaftskrise.

Bunte Scheine unter dem Christbaum: Das Weihnachtsgeld ist in vielen Branchen gestiegen - trotz Wirtschaftskrise.

(Foto: Foto: dpa)

Demnach wird in den meisten Wirtschaftszweigen ein Weihnachtsgeld gezahlt, das zumeist als fester Prozentsatz vom Monatseinkommen berechnet wird. Angestellte in der Chemischen Industrie erhalten in der mittleren Entgeltgruppe 87 Euro mehr Weihnachtsgeld, im Osten Deutschlands sogar 117 Euro zusätzlich. Das Weihnachtsgeld der Arbeitnehmer im Öffentlichen Dienst steigt um 58 Euro, das der Angestellten im Versicherungsgewerbe um 31 Euro.

Trotz einer tendenziellen Steigerung des Weihnachtsgeldes zahlen in Folge der Wirtschaftskrise nicht alle Betriebe das 13. Monatsgehalt in vollem Unfang aus. Öffnungsklauseln in den Tarifverträgen erlauben es, bei negativer wirtschaftlicher Entwicklung Abstriche beim Weihnachtsgeld zu machen. Laut einer Umfrage unter Betriebsräten wurden bislang in jedem zehnten Betrieb die Sonderzahlungen gekürzt, oder sollen noch gekürzt werden.

Im Vergleich am meisten Weihnachtsgeld erhalten die Angestellten im Bankwesen und in der Süßwarenindustrie. Hier wird vor Weihnachten ein volles Monatsgehalt zusätzlich ausgezahlt. In der Druckindustrie beträgt das Weihnachtsgeld 95 Prozent des Monatseinkommens, in der westdeutschen Metallindustrie wiederum nur 55 Prozent des Gehalts.

Generell weniger Zusatzgeld als ihre Kollegen im Westen bekommen die Arbeitnehmer im Osten Deutschlands. Während Beschäftigte im Einzelhandel West sich über 62,5 Prozent ihres Monatsgehalts zusätzlich freuen, bekommen ihre Kollegen im Osten nur einen Einkommensanteil von 50 Prozent ausgezahlt. Im Bauhauptgewerbe bekommen die Angestellten im Westen 55 Prozent ihres Monatseinkommens als Zusatzzahlung, im Osten hingegen gibt es in dieser Branche überhaupt kein Weihnachtsgeld.

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