Vorstandsgehälter:Tui-Mitarbeiter sollen über Chefgehälter mitbestimmen

  • Der Reiseveranstalter Tui plant, die variablen Gehaltsanteile seiner Vorstände in Zukunft von der Mitarbeiterzufriedenheit abhängig zu machen.
  • Der Konzern hatte dieses Ziel schon vor zwei Jahren formuliert, war jedoch an der Umsetzung gescheitert.
  • Jetzt wolle man es erneut versuchen - und das System womöglich auch in der zweiten und dritten Managementebene etablieren.

Nach der Komplettfusion mit der britischen Tochter Tui Travel will der weltgrößte Reisekonzern Tui einen Teil seiner Vorstandsvergütung von der Zufriedenheit seiner Mitarbeiter abhängig machen. "Wir werden im Herbst konzernweit mit einem professionellen Institut eine Befragung durchführen, mit der wir die Mitarbeiter-Zufriedenheit messen wollen", sagte der Tui-Konzernbetriebsratchef Frank Jakobi der Deutschen Presse-Agentur. "Wir brauchen ein Instrument, um die Zufriedenheit zu messen."

Die vor zwei Jahren fixierte Vereinbarung sei noch nicht umgesetzt; auch die Höhe der variablen Vergütung müsse noch konkret fixiert werden. Ein erster Umsetzungsversuch war an Fragen des Datenschutzes gescheitert. Jakobi: "Jetzt starten wir neu. Die Zufriedenheit und Motivation von Beschäftigten ist ein Schlüssel zum Erfolg eines Unternehmens. Diesem Kriterium soll sich der Vorstand stellen."

Eine Umsetzung sei frühestens 2016 möglich, da ein zweites Jahr als Vergleich nötig sei. Nach Ansicht des obersten Arbeitnehmervertreters gibt es eine breite Unterstützung von der Konzernspitze. Jakobi spekuliert darauf, dass sich dieses System mittelfristig auch für das Management der zweiten und dritten Ebene durchsetzen wird. Ein Tui-Sprecher bestätigte das generelle Vorhaben und die Zeitpläne.

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