Vereinte Nationen:Zeltender UN-Praktikant erklärt seine Motive

  • Ein Praktikant bei den Vereinten Nationen in Genf übernachtet in einem Zelt, weil das Prakikum unbezahlt ist und er sich kein Zimmer in den teuren Stadt leisten kann.
  • Viele Medien, auch SZ.de, berichteten über den Fall - nun hat der 22-Jährige erklärt, dass er die Medien bewusst aufmerksam machen wollte.

Hinweis auf die "Scheinheiligkeit" unbezahlter Arbeit

Mit seiner Aktion erregte er Aufsehen, nun stellt sich das Ganze als PR-Aktion heraus: Ein aus Neuseeland stammender Praktikant der Vereinten Nationen in Genf hat eingeräumt, dass er mit seinen angeblich aus Geldmangel in einem Zelt verbrachten Nächten nur die Öffentlichkeit alarmieren wollte.

Er habe auf die "Scheinheiligkeit" unbezahlter Arbeit hinweisen wollen, sagte der 22-jährige David Hyde dem Online-Portal The Intercept. Er habe sich unter anderem für das Zelt als Behausung entschieden, weil er um "die wirkungsvollen Bilder" wusste, die die Aktion nach sich ziehen würde.

Wie SZ.de berichtet hat

Auch SZ.de hatte über den Fall berichtet. Im Gespräch hatte Hyde behauptet: "Für mich war die Sache mit dem Zelt einfach eine praktische Lösung. Warum also nicht? Wenn ich den Sommer über im Zelt gelebt hätte, hätte ich hoffentlich genug Geld sparen können, um vielleicht im Winter dann ein Zimmer zu mieten." Auch sagte er am Dienstag, dass er nun Angst habe, sein Praktikum nicht fortsetzen zu können. Als er am Mittwoch, also tags darauf, plötzlich sein Praktikum - angeblich wegen der medialen Aufmerksamkeit - für beendet erklärte, sagte er: "Nennt mich jung und idealistisch, aber ich denke nicht, dass das ein gerechtes System ist."

Ein UN-Sprecher hatte am Dienstag erklärt, die UN würden Praktikanten gern entlohnen, wegen einer Resolution der Generalversammlung sei dies aber bislang nicht möglich.

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