Urlaubsplanung 2011:Ran an die Brückentage!

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2010 hatten Arbeitnehmer das Nachsehen - viele Feiertage fielen auf ein Wochenende. Zusätzliche freie Tage wird es auch 2011 wenige geben - aber wer geschickt plant, kann mit Brückentagen einiges rausholen.

Aus Arbeitnehmersicht war 2010 kein gutes Jahr. Viele gesetzliche Feiertage fielen auf Samstage und Sonntage, zusätzliche freie Tage gab es kaum. Das Jahr 2011 wird in dieser Hinsicht nicht viel besser: Der 1.Mai zum Beispiel ist im nächsten Jahr ein Sonntag, ebenso der erste Weihnachtsfeiertag. Günstiger liegt der Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober, der 2011 auf einen Montag fällt. Und auch "Brückenbauer", die am Arbeitsplatz mit wenigen Urlaubstagen möglichst lange freimachen möchten, haben ihre Chancen - wegen des späten Ostertermins diesmal sogar mitten im Frühling.

Brückentage gibt es ein paar 2010 - wirklich gut ist das Jahr urlaubstechnisch aber nicht. (Foto: dpa)

Etwas besser als die Norddeutschen haben es die Bayern und die Arbeitnehmer in anderen Bundesländern, in denen der Dreikönigstag (6. Januar), Mariä Himmelfahrt (15. August) und Allerheiligen (1. November) gesetzliche Feiertage sind. Diese Tage liegen 2011 aus Arbeitnehmersicht sehr günstig - donnerstags, montags und dienstags. Auch der Reformationstag am 31. Oktober, der in Ostdeutschland ein Feiertag ist und auf einen Montag fällt, ermöglicht zumindest in einigen Bundesländern ein langes Wochenende.

Neben den Feiertagen, die auf ein festes Datum fallen, gibt es auch bewegliche Feste, die immer am gleichen Wochentag stattfinden. Im kommenden Jahr sind diese besonders attraktiv zum Verreisen. Das liegt daran, dass der Ostersonntag diesmal erst am Ende April im Kalender steht - später im Jahr geht es kaum. Denn der Ostersonntag ist immer der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling.

Da der Frühlingsanfang ein fester Termin ist - der 21.März -, kann der Zeitpunkt des Frühlingsvollmonds erheblich variieren. Letztmöglicher Vollmondtermin ist der 19. April, Ostern fällt damit spätestens auf den 25.April. Im Jahr 2011 gibt es also am 24. April tatsächlich ein besonders späten Ostersonntag.

Der Grund für diese Regelung steht in der Bibel: Tod und Auferstehung Jesu Christi fanden während des jüdischen Pessach-Festes statt. Und weil der jüdische Kalender sich an Neu- und Vollmond orientiert, hängt auch Ostern bis heute von den Mondphasen ab.

Vergleichsweise spät im Jahr liegen auch Christi Himmelfahrt und Pfingsten, deren Termine von Ostern abhängen: Christi Himmelfahrt ist am 2.Juni, Pfingstmontag sogar erst am 13. Juni - also kurz vor dem Sommmeranfang. In vielen Bundesländern ist auch Fronleichnam ein Feiertag, der im nächsten Jahr auf den 23. Juni fällt - also einen Tag, an dem die Sommersonnenwende bereits vorbei ist.

Wer clever plant und kombiniert, kann sich mit wenigen Tagen, für die Urlaub genommen werden muss, viel freie Zeit schaffen. Besonders lohnt sich ein Blick in den Kalender diesmal für Familien in Berlin, Brandenburg, Hamburg, Rheinland-Pfalz und im Saarland. Dort beginnen die Herbstferien schon Anfang Oktober. Weil der Tag der Deutschen Einheit auf einen Montag fällt, können Eltern mit Kindern dort mit vier Urlaubstagen eine komplette Woche Familienurlaub genießen.

Die Frage ist nur, ob Arbeitnehmer die gewünschten Urlaubstage auch bekommen. Schwierig wird das in den Betrieben dann, wenn viele Kollegen rund um die langen Wochenenden gleichzeitig Urlaub nehmen wollen. "Der Arbeitgeber ist verpflichtet, soziale Gesichtspunkte bei der Vergabe des Urlaubs zu berücksichtigen", sagt Christian Arnold, Rechtsanwalt und Arbeitsrecht-Experte aus Stuttgart. Wenn Kinder zum Beispiel Schulferien haben, haben deren Eltern ein Urlaubs-Vorrecht.

Urlaub an den umkämpften Tagen bekommt also nicht unbedingt der, der ihn zuerst beantragt. Lange trödeln sollten Arbeitnehmer aber trotzdem nicht: "In den meisten Betrieben gibt es festgelegte Regeln und Fristen für die Urlaubsplanung", sagt Arnold. "Daran sollte man sich schon halten." Wenn der Urlaub einmal gewährt ist, kann er nur noch aus besonderen betrieblichen Gründen wieder entzogen werden.

© SZ vom 13.11.2010/.Tobias Hanraths/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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