Süddeutsche Zeitung

Unterwegs:Stau, Streik, Stornierung

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Ein Vielflieger erklärt, wie sich Geschäftsreisen angenehmer gestalten lassen und was immer wieder für Ärger sorgt.

Interview von Martin Scheele

Hans-Martin Reh ist Chef des weltweiten Tennis-Geschäfts beim amerikanischen Sportartikelkonzern Wilson. Dienstsitz ist Chicago, doch Reh fliegt ständig zwischen den USA, Europa und Asien umher.

SZ: Sterben Geschäftsreisen im Zeitalter von Videokonferenzen aus?

Hans-Martin Reh: Ganz sicher nicht. Wenn es um die Quantität von Kommunikation geht, können E-Mails und Videokonferenzen sehr nützlich sein. Doch für die Qualität ist der persönliche Kontakt auch durch die modernsten Kommunikationsmittel nicht komplett zu ersetzen.

Gilt das auch für internationale Geschäftsbeziehungen?

Der Face-to-Face-Kontakt ist nach wie vor essenziell, speziell in Asien. In den meisten Fällen erzielt man auch bessere Verhandlungsergebnisse als über Telefon oder Videokonferenz. Die Augen- und Körpersprache sind enorm wichtig. Größere, globale Launch-Events innerhalb einer Organisation, speziell wenn es um emotionale Produktpräsentationen und Marketing-Botschaften oder das Einschwören einer Vertriebsorganisation geht, funktionieren weitaus besser, wenn eine Interaktion mit dem Auditorium möglich ist.

Was muss das Unternehmen tun, damit die Geschäftsreise erfolgreich verläuft?

Mein Arbeitgeber kümmert sich komplett um die Reiseorganisation, also etwa den Flug, die Transfers und das Hotel. Ich muss mich nicht um die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der Meetings sorgen, auch das übernimmt meine Firma. Leider ist dies nicht Standard in anderen Firmen, wie ich von Geschäftspartnern weiß.

Wie haben sich die Wünsche der Reisenden in den letzten Jahren verändert?

Zeit ist die knappste Ressource des 21. Jahrhunderts. Insofern ist der Anspruch an Effizienz und Service ziemlich gestiegen. Ärgerlich ist der Zeitverlust beim Check-in oder bei der Beantragung von Visa. Freier Internetzugang ist ein Muss, nicht nur in der Flughafenlounge. Zudem sind den Reisenden Ruhezonen und eine gesunde Verköstigung wichtig.

Was sind Hauptärgernisse beim Reisen?

Ärgerlich sind Staus bei der Anfahrt, Streiks und dadurch entstehende Verspätungen. Außerdem: Schlechte Beschilderung in Bahnhöfen und Flughäfen, schwer verständliche Durchsagen bei Flugstornierungen oder Umbuchungen bei Flugausfällen.

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Quelle:
SZ vom 30.07.2016
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