Wenn der graue Kollege auf die Psyche schlägt
Die Angestellten der höheren Verwaltung gehören nach den Lehrern und Krankenpfleger zu den stressgefährdetsten Berufsgruppen: Depressionen, Burnout und etliche weitere Beschwerden, die man sich gar nicht vorstellen mag, drohen.
Nach einer IKK-Statistik lagen bei Büroangestellten die Fehltage durch psychische Krankheiten neun Prozent über denen der anderen Versicherten.
Warum? Nervige Kunden, fordernde Chefs, Termindruck gehören zu den Ursachen. Für ganz wesentlich hält die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin aber auch den "grauen Kollegen", sprich PC, der heute "auf über 90 Prozent aller Schreibtische seinen Dienst verrichtet, welcher leider nicht immer ein Dienst am Menschen ist". Denn er diene eben nicht der "Persönlichkeitsförderlichkeit", schreibt die Bundesanstalt.
Wer so textet, sitzt vermutlich an einen ergonomisch und individuell gestalteten Arbeitsplatz, verfügt über wechselnde Aufgaben und eine "Arbeitsanreicherung", welche bedeuten soll, dass sich der Mitarbeiter mit ihr persönlich weiterentwickeln kann. Denn dies alles kann helfen - so schreibt die Behörde - dem Leiden am grauen Kollegen zu trotzen.
Foto: Reuters
(Text: sueddeutsche.de/mri)