Uni-Leben in Europa:Briten sind am faulsten

Die 40-Stunden-Woche ist für Arbeitnehmer quer durch Europa eine Selbstverständlichkeit. Doch wie viel müssen eigentlich Studenten für ihr Diplom leisten?

Unter den Studenten in Europa legen die Briten nach einer neuen Studie den geringsten Arbeitseifer an den Tag: Britische Studenten arbeiten demnach mit wöchentlich durchschnittlich 26 Stunden weit weniger als ihre deutschen oder französischen Kommilitonen.

Laut der am Dienstag veröffentlichten Studie des Higher Education Policy Institute (Hepi) büffeln deutsche und französische Studenten durchschnittlich 34 bis 35 Wochenstunden, die Portugiesen sogar mehr als 40.

In Großbritannien unterscheide sich das Pensum je nach Fach, heißt es in der Studie. Während angehende Mediziner mehr als 20 Wochenstunden Unterricht hätten, säßen Historiker oder Philosophen weniger als zehn Stunden im Hörsaal. Es gebe berechtigte Gründe zu fragen, ob die britischen Abschlüsse von gleichem Wert seien wie die anderer Länder.

Die Ergebnisse der Studie könnten möglicherweise sogar ausländische Studenten bewegen, auf ein Studium in Großbritannien zu verzichten, warnte das Institut. Diese sind für die britischen Universitäten eine wichtige Einnahmequelle, da sie höhere Studiengebühren bezahlen.

Ein Sprecher des Hochschulverbands Universities UK rief dazu auf, aus der Studie keine voreiligen Schlüsse zu ziehen. Die Arbeitszeit von Studenten sage noch nichts über die Qualität des Abschlusses aus.

(AFP)

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