Trendberuf:Datenanalysten im Journalismus

Gerade durch die Pandemie wurde deutlich, welchen Einfluss Daten im Alltag haben. Um etwa den Impffortschritt zu visualisieren, tragen Datenjournalisten in Nachrichtenredaktionen Informationen zusammen, strukturieren große Mengen Fakten und präsentieren sie in interaktiven Karten, Grafiken und Diagrammen. Datenanalysen zu aktuellen Themen wie zur Mietpreisentwicklung, finden sich zunehmend in den Print- und Online-Auftritten deutscher Zeitungen.

Seitdem die britische Tageszeitung The Guardian den Begriff des "data driven journalism" für die Aufbereitung von Datensätzen in Online-Medien im Jahr 2009 mit dem Start des "Datablog" prägte, verbreitete sich diese Form des datengetriebenen Journalismus international. Als Durchbruch des Datenjournalismus gelten die Veröffentlichungen der Kriegstagebücher aus dem Afghanistan- sowie dem Irak-Krieg auf der Internetplattform Wikileaks im Sommer 2010. Der gewaltige Datensatz von "Iraq War Logs", der Dokumentation zu den Kriegsverbrechen der USA im Irak, wurde den Lesern unmittelbar zugänglich gemacht. Im Gegensatz zur klassischen Berichterstattung mit ihren linearen Texten setzt die journalistische Datenanalyse unter anderem auf interaktive Erzählformate und die Visualisierung großer Mengen von Fakten - ein Gebiet, auf dem sich auch die SZ engagiert. Datenjournalismus hat das Potenzial, Skandale aufzudecken und aufzuklären. Aus- und Fortbildungen im Datenjournalismus werden an verschiedenen Medien-Akademien und Journalistenschulen in Deutschland angeboten.

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