Teamarbeit:Fataler Gruppenzwang

Werden kreative Lösungen gesucht, verdonnern Chefs ihre Mitarbeiter gern zur Teamarbeit. Das klingt gut - funktioniert aber nur selten.

Teamarbeit klingt gut, passt aber nicht immer. Im Gegenteil, bei bestimmten Aufgaben ist sie sogar der falsche Ansatz.

Teamarbeit: Nörgler sehen immer nur das Schlechte. (Foto: Foto: iStock)

Das gilt zum Beispiel für Routinetätigkeiten. Auch wenn schnell wichtige Entscheidungen getroffen werden müssen, ist sie eher hinderlich. Darauf weist der Verlag für die Deutsche Wirtschaft in Bonn hin. Wenn Teamarbeit nicht klug eingesetzt wird, könne das außerdem dazu führen, dass die Verantwortung für bestimmte Aufgaben nicht mehr klar ist.

Teamarbeit hat allerdings auch Vorzüge: Wenn es um komplexe Entscheidungen geht, ist die Gruppe dem Einzelnen überlegen, so der Fachverlag. Gruppenarbeit fördert beispielsweise Kreativität und Lernen.

Kompetente Moderation

Gruppenentscheidungen würden außerdem besser im Unternehmen akzeptiert und umgesetzt. Wichtig dafür sei allerdings die Zusammensetzung des Teams: Damit der Gruppenzwang keine Chance hat und durch die Teamarbeit nicht Mittelmäßigkeit gefördert wird, brauche jede Arbeitsgruppe darüber hinaus eine kompetente Moderation durch eine Führungskraft. Wichtig ist dabei, zu erkennen, wer im Team welche Rolle einnimmt.

Fast alle Rollen haben sowohl Vor- als auch Nachteile: Der "Organisator" hilft, die Arbeit zu strukturieren. Er grenzt aber auch die Entwicklungsmöglichkeiten anderer ein. Der "Zweifler", zeigt zwar oft Alternativen auf, hemmt aber auch den Ablauf beim Lösen von Problemen. Eindeutig negativ ist der Nörgler, der bei Teamarbeit immer nur das Schlechte sieht und an allem etwas auszusetzen hat: Sein destruktiver Ansatz ist ein klarer Nachteil, Vorteile für das Team biete er keine.

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