Tarife - Kiel:Mehrtägiger Warnstreik im Busverkehr in Neumünster geplant

Deutschland
Eine Verdi-Fahne ist auf der Demonstration zu sehen. Foto: Tom Weller/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Kiel (dpa/lno) - Im Tarifstreit im öffentlichen Busgewerbe will die Gewerkschaft Verdi mit einem mehrtägigen Warnstreik in Neumünster den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Betroffen sind davon von Dienstag ab Betriebsbeginn an die Busse der Stadtwerke Neumünster Verkehr (SWN), wie die Gewerkschaft am Montag ankündigte. Der Warnstreik soll bis zum Betriebsschluss am Donnerstag dauern. Aufgerufen seien gut 100 Fahrer. Es sein in den kommenden Tagen mit weiteren Protestaktionen zu rechnen. Diese würden am Vortag angekündigt.

Nach Angaben der SWN werden an den kommenden drei Tagen voraussichtlich alle Busse auf dem Betriebshof stehenbleiben. Ersatzverkehr wird es nach Angaben eines Sprechers nicht geben. "Die Arbeitgeber haben sich zu weiteren Verhandlungen bereit erklärt", sagte die Leiterin der SWN-Vekehrsabteilung Sonja Kessal. Deshalb seien die unnötigen Streiks nicht nachzuvollziehen. Das Unternehmen befördert nach eigenen Angaben zwischen 8000 und 10 000 Menschen pro Tag. Es hat 80 Busfahrer.

Die Gewerkschaft begründete ihr Vorgehen am Montag mit schleppend verlaufenden Tarifverhandlungen. "Wenn sich am Verhandlungstisch nichts bewegt, bleibt uns nur der Gang auf die Straße, um unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen", sagte Verdi-Verhandlungsführer Karl-Heinz Pliete. Bereits Mitte Januar hatte Verdi den öffentlichen Busverkehr in Kiel, Neumünster, Lübeck und Flensburg mit einem ganztägigen Warnstreik lahmgelegt.

Der Kommunale Arbeitgeberverband hat für dieses Jahr 1,8 Prozent mehr Geld angeboten und für nächstes Jahr 1,3 Prozent. Verdi verlangt 2,06 Euro mehr in der Stunde für 2020. Dies soll einheitlich für alle acht Tarifgruppen gelten. Laut Arbeitgeberverband würde das ein Plus von 14 Prozent oder 349 Euro im Monat bedeuten. Der neue Tarifvertrag soll eine Laufzeit von zwölf Monaten bekommen. Die Verhandlungen sollen am 7. Februar in Flensburg fortgesetzt werden.

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