Tarife - Kiel:Gewerkschaft will Warnstreiks im Busverkehr ausweiten

Deutschland
Ein "Warnstreik"-Schild steht auf dem Hof des KVG-Depots in Kiel. Foto: Carsten Rehder/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Neumünster (dpa/lno) - Mit weiteren, eintägigen Warnstreiks im Raum Pinneberg/Steinburg will die Gewerkschaft Verdi den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Für Mittwoch sind in Uetersen und Elmshorn Busfahrer der Kreisverkehrsgesellschaft in Pinneberg (KVIP), des Unternehmens Die Linie in Kellinghusen sowie in Itzehoe der Betriebe Vineta Busbetriebsgesellschaft, Graf Recke und Holsten-Express zu ganztätigen Warnstreiks aufgerufen, wie die Gewerkschaft am Dienstag ankündigte.

Bereits am Dienstagmorgen begann ein dreitägiger Warnstreik in Neumünster. "Alle 36 Busse sind im Depot geblieben", sagte ein Sprecher der Stadtwerke Neumünster Verkehr (SWN). Auch an den kommenden Tagen werde es keinen Ersatzverkehr geben. Verdi-Verhandlungsführer Karl-Heinz Pliete sagte, "in Neumünster fährt nichts, es gibt auch keinen Ersatzverkehr". Er gehe davon aus, dass sich Eltern selbst organisiert haben, um ihre Kinder in die Schule zu bringen. Zwar bedauerte Pliete diesen Aufwand, doch sei es im Rahmen des Warnstreiks nicht zu vermeiden.

Es sei an der Zeit, den Beschäftigten die allgemeine Einkommensentwicklung in der Branche zu verschaffen, sagte Pliete. "Wir haben sicher eine starke Forderung." Die Verkehrsunternehmen hätten aber bereits Schwierigkeiten, Nachwuchs zu finden. "In den kommenden Jahren werden 40 Prozent der Busfahrer aus Altersgründen ausscheiden, was dieses Problem noch verschärft."

Die Gewerkschaft begründete ihr Vorgehen mit schleppend verlaufenden Tarifverhandlungen. Bereits Mitte Januar hatte Verdi den öffentlichen Busverkehr in Kiel, Neumünster, Lübeck und Flensburg mit einem ganztägigen Warnstreik lahmgelegt.

Der Kommunale Arbeitgeberverband hat für dieses Jahr 1,8 Prozent mehr Geld angeboten und für nächstes Jahr 1,3 Prozent. Verdi verlangt 2,06 Euro mehr in der Stunde für 2020. Dies soll einheitlich für alle acht Tarifgruppen gelten. Laut Arbeitgeberverband würde das ein Plus von 14 Prozent oder 349 Euro im Monat bedeuten. Der neue Tarifvertrag soll eine Laufzeit von zwölf Monaten bekommen. Die Verhandlungen sollen am 7. Februar in Flensburg fortgesetzt werden.

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