Tarife - Hamburg:Erste Warnstreiks im öffentlichen Dienst in Kiel

Deutschland
Ein Mann hat am bei einem Warnstreik vor dem roten Verdi-Logo eine Trillerpfeife im Mund. Foto: Patrick Seeger/dpa (Foto: dpa)

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Kiel (dpa/lno) - Mit ersten Warnstreiks im öffentlichen Dienst in Schleswig-Holstein hat die Gewerkschaft Verdi am Dienstag den Druck auf die Arbeitgeber erhöht. An den Protestaktionen in Kiel beteiligten sich nach Gewerkschaftsangaben 400 Mitarbeiter der Stadtwerke und des Städtischen Krankenhauses. "Wir haben damit auf jeden Fall ein starkes Signal gesendet", sagte Verdi-Bezirksgeschäftsführer Manuel Gellenthin am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.

Die Gewerkschaft hatte die Beschäftigten der Stadtwerke sowie des Früh- und des Tagdienstes der Klinik zu einem Warnstreik aufgerufen. Bei den Kieler Stadtwerken beteiligten sich 305 Mitarbeiter, wie Gellenthin sagte. "Das ist mehr als die Hälfte der Beschäftigten."

Die Teilnehmer machten sich am Vormittag in einer Menschenkette auf den Weg zum Städtischen Krankenhaus. "Die ist bestimmt 700 Meter lang", sagte Gellenthin. Dort fand am Vormittag eine Kundgebung statt.

Hintergrund der Warnstreiks im Norden ist die ergebnislos gebliebene zweite Runde der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Die Gewerkschaften fordern für die bundesweit rund 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten 4,8 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 150 Euro mehr pro Monat.

Während der Arbeitnehmerseite eine Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten vorschwebt, soll der Vertrag nach Ansicht der Arbeitgeber bis in das Jahr 2023 gelten. Ein konkretes Angebot hatten die Arbeitgeber bei der zweiten Verhandlungsrunde am Wochenende in Potsdam nicht vorgelegt, weil aus ihrer Sicht erst die Verhandlungsrunden zu Krankenhäusern und Sparkassen abgeschlossen sein müssen.

In Schleswig-Holstein sind bereits weitere Proteste geplant. Für Mittwoch (13.30 Uhr) hat Verdi die Service-Beschäftigten des Städtischen Krankenhauses Kiel zu einer Protestaktion gegen schlechte Bezahlung aufgerufen. Die 200 Beschäftigten der Service GmbH sind in den Bereichen Speisenversorgung, Küche, Bistro, Catering, Wäscheversorgung, Reinigung, Sterilisation Krankentransport sowie Hol- und Bringdienst tätig. Sie werden nicht nach dem Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes bezahlt.

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