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Tarife - Frankfurt am Main:"Nichts gefahren" - Warnstreiks im ÖPNV in mehreren Städten

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Mit neuen Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr in Hessen hat die Gewerkschaft Verdi am frühen Samstagmorgen für Druck in den laufenden Tarifverhandlungen gesorgt. Mit Beginn der Frühschicht waren die Fahrer von Bussen und Bahnen in mehreren hessischen Städten aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. In Kassel waren Bahnen und Busse betroffen, in Marburg Busse, in Wiesbaden Busse und in Frankfurt U-Bahnen und Straßenbahnen. "In Frankfurt, Wiesbaden und Kassel ist nichts gefahren", teilte eine Sprecherin von Verdi am Samstagmittag mit. "Die Fahrer stehen hinter den Forderungen."

In Frankfurt waren die U-Bahn- und Straßenbahn-Haltestellen am Samstagmorgen verwaist. Auf Anzeigetafeln stand: "Heute kein Verkehr wegen Warnstreik" und "VGF bestreikt!". In Marburg hingegen seien Fahrer anderer Gewerkschaften eingesetzt worden, teilte die Sprecherin von Verdi mit.

Bereits an den beiden vorangegangenen Tagen war das Personal in der Technik, den Werkstätten und Verwaltungen zum Warnstreik aufgerufen. Mit dem Warnstreik des Fahrpersonals am Samstag wurde die Corona-Pandemie berücksichtigt - Schüler und Pendler sollten unter der Woche so wie üblich unterwegs sein können. Der Warnstreik endet nach der Spätschicht.

Nach Verdi-Angaben sind die Tarifverhandlungen mit dem kommunalen Arbeitgeberverband Hessen (KAV) über einen Spartentarifvertrag Nahverkehr festgefahren. Beschäftigte im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Hessen erhielten im Schnitt rund 180 Euro pro Monat weniger Vergütung als ihre Kolleginnen und Kollegen in den umliegenden Bundesländern. Die Arbeitgeberseite hingegen sprach von überzogenen Forderungen.

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