Tarife - Berlin:Warnstreiks bei der Stadtreinigung: Recyclinghöfe dicht

Berlin
Zahlreiche Autos stehen vor dem Eingang zum BSR-Recyclinghof. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Berlin (dpa/bb) - Erste Aktionen lassen die Tarifauseinandersetzungen im öffentlichen Dienst spürbar werden. Wegen Warnstreiks im öffentlichen Dienst sind am Samstag die Berliner Recyclinghöfe geschlossen geblieben. Wer mit Sperrmüll kam, musste seine Sachen wieder mitnehmen. Es seien keine Abfälle angenommen worden, wie ein Sprecher der Berliner Stadtreinigung (BSR) bestätigte.

An den Recyclinghöfen wurden Menschen mit ihrem Sperrmüll abgewiesen. Die Reaktionen schwankten zwischen Verständnis und Kritik. Kaum Andrang gab es etwa am Recyclinghof Tempelhofer Weg in Schöneberg. Nur vereinzelt gab es Versuche von Anlieferungen etwa von Schranktüren oder Grünschnitt.

Gleichzeitig wurde vor illegalen Lagerungen gewarnt. Das Abstellen von Sperrmüll oder Ähnlichem vor den geschlossenen Toren der Recyclinghöfe sei verboten, hieß es bei der Stadtreinigung.

Die Stadtreinigung hatte darum gebeten, die Anlieferungen von Abfällen zu verschieben. Am Montag soll es dann bei der Straßenreinigung wegen der Warnstreiks zu Einschränkungen kommen.

Nicht betroffen waren laut BSR die Sperrmüllaktionstage. So konnte etwa in Kreuzberg an drei Sammelpunkten Sperrmüll abgegeben werden.

Die Gewerkschaft Verdi hatte für beide Tage zu Arbeitsniederlegungen im Rahmen des Tarifstreits im öffentlichen Dienst aufgerufen. Am vergangenen Wochenende war die zweite Verhandlungsrunde ohne Annäherung zu Ende gegangen. Bereits am Freitag kam es zu Warnstreiks bei den Berliner Wasserbetrieben.

Verdi und der Beamtenbund dbb fordern für die bundesweit 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten von Bund und Kommunen 4,8 Prozent mehr Geld, mindestens aber 150 Euro, bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Mitte September war die zweite Verhandlungsrunde ohne Ergebnis geblieben. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 22. und 23. Oktober angesetzt.

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