Süddeutsche Zeitung

Streit in Brüssel:EU-Kommission lehnt Frauenquote ab

Der Vorschlag der EU-Justizkommissarin Reding zu einer gesetzlichen Frauenquote in börsennotierten Unternehmen ist vorerst vom Tisch. Die Kommission in Brüssel konnte sich nicht auf einen Gesetzentwurf einigen. Reding hat bis Mitte November Zeit nachzubessern.

Eine gesetzliche Frauenquote für börsennotierte Unternehmen hat in der EU derzeit keine Chance: EU-Justizkommissarin Viviane Reding konnte sich mit ihrem Vorschlag, wonach 40 Prozent der Aufsichtsräte bis 2020 mit Frauen besetzt werden sollen, unter den Kollegen nicht durchsetzen. Sie hat nun bis 14. November Zeit nachzubessern.

Endgültig gescheitert sei der Vorstoß nicht, da im Kollegium nicht abgestimmt worden sei, zitiert die Nachrichtenagentur dapd eine Sprecherin Redings. Bereits im Vorfeld hatten neun Länder erklärt, gegen die verbindliche Quote zu stimmen. Deutschland zählt nicht dazu. Doch gibt es unter den 27 EU-Kommissaren und Kommissarinnen erheblichen Widerstand, der von der für Digitale Agenda zuständigen Neelie Kroes aus den Niederlanden angeführt wird. Auch Redings schwedische Kollegin Cecilia Malmström, zuständig für das Innenressort, ist gegen eine gesetzliche Quote.

Die Luxemburgerin Reding kämpft seit Monaten für die Quote. Wenn es nach ihr geht, sollten Verstöße dagegen mit Geldbußen geahndet werden. Ohne gesetzlichen Zwang gehe es nicht, lautet ihre Position.

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