Stimmtraining:Bloß nicht räuspern

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Aufwärmen, lockern, Zwerchfell trainieren, viel trinken und eine positive Grundstimmung herstellen - Tipps zum richtigen Umgang mit der Stimme.

Von Nicole Grün

Aufwärmen. Vor einer längeren Rede sollte man die Stimme aufwärmen - ein Marathonläufer legt schließlich auch keinen Kaltstart hin. Genussvolles Summen wirkt wie eine Massage für die Stimmlippen und hilft, die natürliche Stimmlage zu finden.

Lockern. Der Körper ist der Resonanzraum für die Stimme und kann nur dann voll ausgenutzt werden, wenn er locker ist. Vor dem Reden sollte man daher Schultern und Nacken lockern. Herzhaft zu gähnen hilft, den Kehlkopf und Kiefer zu entspannen.

Bauchatmung. Auch tief in den Bauch zu atmen, entspannt und gibt der Stimme mehr Volumen. Ist die Atmung zu flach, wird das Sprechen anstrengend, es geht einem im wahrsten Sinne des Wortes die Luft aus.

Zwerchfell trainieren. Um die Stimme zu kräftigen, sollte man sein Zwerchfell trainieren. Dazu öfter mal tief Luft holen und so tun, als würde man eine Kerze auspusten, oder Eisenbahn spielen und den Atem mit Zischgeräuschen ("sch") ausstoßen.

Geschmeidig halten. Viel trinken tut der Stimme gut - aber bitte nicht Kaffee, Schwarztee, Alkohol oder Cola, weil dadurch die Schleimhäute im Kehlkopf austrocknen. Milch wiederum verschleimt und ist deshalb auch nicht empfehlenswert.

Nicht flüstern oder räuspern. Bei Heiserkeit sollte man normal sprechen oder schweigen - und auf keinen Fall flüstern, denn dabei werden die Stimmlippen so stark gereizt, als würde man brüllen. Räuspern ist ebenso Gift für die Stimme, lieber sollte man schlucken, leicht husten oder gähnen. Wenn der Hals kratzt, sind Bonbons mit Menthol nicht geeignet, denn auch sie greifen die Schleimhäute an. Besser sind Pastillen mit Thymian oder Isländisch Moos.

Stimmung anpassen. Weil die Stimme unsere tatsächliche Stimmung verrät, bringt es wenig, sie zu verstellen und gespielt fröhlich zu reden, wenn man eigentlich genervt ist. Wirkungsvoller ist es, seine Stimmung zu verändern und sich innerlich von einer belastenden Situation zu lösen, bevor man etwas Neues in Angriff nimmt. Vor einer Rede oder einem wichtigen Telefonat kann man beide Beine fest auf den Boden stellen, die Hand aufs Brustbein legen, summen und bewusst den Stress ausatmen.

© SZ vom 30.05.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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