Sozialverband:Streit um Risikogruppen

Sozialverbände fordern für Corona-Risikogruppen, die aus Angst um ihre Gesundheit nicht zur Arbeit gehen, in Einzelfällen finanzielle Hilfen. "Menschen, die zur Risikogruppe gehören, sollte das Arbeiten im Home-Office weiterhin gestattet werden. Wenn das nicht möglich ist, braucht es eine bezahlte Freistellung von der Arbeit", erklärte der Sozialverband VdK und schlug - wie zuvor auch schon der Paritätische Wohlfahrtsverband - eine Lohnersatzleistung in Höhe von 80 Prozent vor. Das Bundesarbeitsministerium lehnte die Forderung ab und wies darauf hin, dass nach den Vorgaben des Sars-CoV-2-Arbeitsschutzstandards alle Arbeitgeber ohnehin zur arbeitsmedizinischen Vorsorge und zum Schutz besonders gefährdeter Personen verpflichtet seien. "Eine staatliche Finanzierung von Freistellungen würde diese wichtigen Arbeitsschutzanstrengungen unterlaufen und erhebliche Fehlanreize im Umgang mit dieser sehr großen Personengruppe setzen", so das Ministerium. Ein "Abdrängen" von Personen aus Risikogruppen in eine unbezahlte Freistellung sei arbeitsrechtlich nicht zulässig.

Auch würden die Betroffenen durch den vorhandenen Kündigungsschutz wirksam geschützt.

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