"Ich bin Schweizer, das trifft mich ins Herz", sagt der Unternehmer aus Basel. Die Begebenheit, von der er spricht, ist Jahre her. Er fasst sich an die Brust: "Ich bin bis heute nicht darüber hinweg." Wer oder was ihn derart verletzt hat? Eine deutsche Beamtin. Einige Wochen lang hatten beide begeistert an einem Projekt gearbeitet. Es ging um eine App, von oberster Stelle gefördert, die in ganz Deutschland erhältlich sein sollte. Dann gerieten die Verhandlungen ins Stocken. Der Basler wartete, zunehmend unglücklich, auf eine Antwort aus Berlin.
Schließlich schickte die Kollegin eine Absage: Das Projekt würde nichts, die Chefs hätten die Finanzierung verweigert. "Ich habe eine lange Mail geschickt", sagt der Schweizer. "Erklärt, warum ich das schade finde, beschrieben, wie sehr mir die Zusammenarbeit mit ihr gefallen hat, gefragt, ob es Hoffnung gebe, das Projekt in einigen Jahren . . ." Zurück kam: nichts. In Berlin war die Sache erledigt. "In der Schweiz weiß man, dass man sich wieder begegnet und setzt etwas daran, im Guten auseinanderzugehen." Im großen Deutschland sei das wohl anders. Dennoch ist er immer noch irritiert. "Sie hat einfach nicht mehr geantwortet. Ist das normal?"