Es gibt Fragen, auf die der moderne Mensch eine Antwort braucht. Wie er die Idee von Familie mit der Realität des Arbeitsalltags zusammen bekommt, zum Beispiel. Ob er soziale Netzwerke im Internet nutzen will oder ob ihm seine Privatsphäre wichtiger ist. Welche Krankenkasse er wählen soll. Solche Dinge eben.
Und dann gibt es Fragen, auf die kein Mensch eine Antwort braucht - es sei denn, er ist auf Jobsuche. Dann sollte man sich Gedanken machen: Etwa darüber, wie man eine Giraffe in einen Kühlschrank bekommen könnte. Eine Giraffe?
Das britische Online-Portal glassdoor.com hat die skurrilsten Fragen zusammengetragen, mit denen Jobsuchende im Bewerbungsgespräch konfrontiert werden. Die Sache mit der Giraffe ist bei weitem nicht die kniffligste - die Personaler von heute wollen auch über Tiger, Löwen und Großmütter sprechen.
Britischer Humor? "Solche Fragen kommen bei seriösen Firmen hierzulande selten vor", sagt Falk Runge vom Personalberatungsunternehmen Kienbaum. Meist blieben die Unternehmen thematisch näher am tatsächlichen Arbeitsalltag. "Aber grundsätzlich wollen viele Arbeitgeber im Bewerbungsgespräch auch einen Eindruck von Flexibilität, Spontanität, Intelligenz und vielleicht auch vom Humor der Kandidaten bekommen", sagt Runge.
Knifflige Sache, vor allem bei Fragen wir diesen:
- "Wenn Sie eine Million Pfund gewinnen, was machen Sie mit dem Geld?" (Frage an einen Bewerber beim Wirtschaftsprüfer PwC)
- "Was ist Ihrer Meinung nach die nützlichste Funktion bei Excel"? (Bei der Transportfirma First Group)
- "Was macht Sie glücklich daran, an einem Freitagabend zu arbeiten?" (Bei der Supermarktkette Tesco)
- "Wie bekommen Sie eine Giraffe in einen Kühlschrank?" (Bei der Schweizer Großbank UBS)
- "Wenn ein Tiger gegen einen Löwen kämpft, wer würde gewinnen und warum?" (Bei der Unternehmensberatung Capco)
- "Wenn Sie einen schwer verletzten Freund ins Krankenhaus bringen müssten, würden Sie eine rote Ampel überfahren?" (Bei einer Anwaltskanzlei)
- "Auf wie viele Arten könnten Sie eine Nadel aus einem Heuhaufen bekommen?" (Bei der australischen Finanzgruppe Macquarie)
- "Wie würden Sie Ihrer Oma Facebook erklären?" (Beim IT-Unternehmen Huddle)
- "Worauf bei diesem Job haben Sie am wenigsten Lust?" (Bei BP)
Vorstellungsgespräch:Dürfen Sie bei diesen Fragen lügen?
Ein fingierter Lebenslauf ist gefährlich - bei der schriftlichen Bewerbung sollte man immer bei der Wahrheit bleiben. Im Vorstellungsgespräch allerdings gibt es Situationen, in denen Bewerber lügen dürfen. Kennen Sie sich aus im Arbeitsrecht? Machen Sie den Test.
- "Mit welchen drei Worten würden Ihre Eltern Sie beschreiben?" (Bei der Restaurantkette Yo!Sushi)
- "Erzählen Sie mir von einem Ihrer Misserfolge!" (Bei Lloyds Banking Group)
- "Warum sind 99 Prozent nicht gut genug?" (Beim Logistikunternehmen Parcelforce Worldwide)
- "Wenn Sie einen Raum betreten voller Menschen mit unterschiedlichen Interessen, was würden Sie tun? (Bei Ernst & Young)
- "Welches Football-Team unterstützen Sie?" (Bei Sky, Abteilung Datenanalyse)
- "Was ist der Hauptgrund, warum Sie jeden Morgen aufstehen?" (Beim Telekommunikationsanbieter Everything Everywhere)
- "Wer ist Ihr größter Held?" (Beim Banknotenspezialisten De La Rue)
- Würden Sie lieber gegen eine Ente kämpfen, die so groß ist wie ein Pferd, oder gegen hundert Pferde, die so groß sind wie Enten? (Beim Rohstoff-Konzern BHP Billiton)
Was war die dümmste Frage, die Sie jemals in einem Bewerbungsgespräch beantworten mussten? Schreiben Sie uns unter dem Stichwort "Bewerbungsfragen" an karriere-online@sz.de!