Die Bildungspolitiker der CDU wollen Haupt- und Realschulen zusammenlegen. Grund seien die sinkenden Schülerzahlen, sagte Parteivize und Bundesbildungsministerin Annette Schavan der Zeitung Die Welt. "Bald wird es 35 Prozent weniger Schüler geben, darauf müssen wir uns einstellen. Eltern wünschen, dass ihre Kinder es nicht weit zur Schule haben. Deshalb wollen wir Haupt- und Realschulen zu Oberschulen zusammenlegen."
Damit verabschiedet sich die CDU vom dreigliedrigen Schulsystem und setzt auf ein zweigliedriges System. Schavan will allerdings, dass dabei das Gymnasium unangetastet bleibt: "Das Gymnasium hat sich pädagogisch längst weiterentwickelt. Es hat so viele Schüler wie nie zuvor, ist anerkannt und hat gute neue Profile entwickelt."
Über einen entsprechenden Vorschlag soll der CDU-Parteitag im November entscheiden. Nach Aussage Schavans geht es nicht darum, die bisherigen Schulzweige abzuschaffen. "Haupt- und Realschulpädagogik bleiben in den neuen Oberschulen selbstverständlich und selbstständig erhalten."
Ziel der Reform müsse es aber sein, Inhalte, Ziele und Lernkultur länderübergreifend vergleichbar zu machen. "Es kann nicht sein, dass es bei immer weniger Schülern immer mehr Schulbezeichnungen gibt. Was gleich oder vergleichbar ist, muss gleich heißen", sagte Schavan.