Selbständigkeit:Kreativ sein

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Sabrina Lilleike ist Unternehmensgründerin in München. (Foto: privat)

Nach vielen Jahren als Senior Consultant in einem Versicherungskonzern hat Sabrina Lilleike eine Auszeit genutzt, um ihr eigenen Unternehmen zu gründen. Jetzt kreiert und vertreibt sie Wellness-Eigenmarken.

Von Miriam Hoffmeyer

"Ich habe viele Jahre als Senior Consultant in einem internationalen Versicherungskonzern gearbeitet und hatte mir einiges aufgebaut: einen sicheren Job mit gutem Gehalt und netten Kollegen und Vorgesetzten. Das Problem war, dass ich in meiner Arbeit nicht viel Sinn gesehen habe. Sie hat mich einfach nicht mehr erfüllt. Da ich nach der Geburt meiner Kinder in Teilzeit gearbeitet hatte, konnte ich mich auch nicht problemlos intern verändern.

Schließlich habe angefangen, mich nebenberuflich weiterzubilden. Neben dem Thema Persönlichkeitsentwicklung hat mich der Bereich E-Commerce sehr interessiert. Ich war davon so begeistert, dass ich in jeder freien Minute etwas dazugelernt habe. Dann habe ich nebenbei ein Unternehmen gegründet und begonnen, Wellness-Eigenmarken zu kreieren und online zu vertreiben. Dabei konnte ich kreative Ideen umsetzen und meine eigenen Entscheidungen treffen, das hat mir großen Spaß gemacht.

2019 habe ich mich für ein Jahr freistellen lassen. Die Freistellung habe ich komplett aus meinem Ersparten finanziert. Mein Arbeitgeber bot zwar ein sehr gutes Sabbatical-Modell an, aber dafür hätte ich länger auf ein Zeitkonto einzahlen müssen, und so lange wollte ich nicht mehr warten. Während der Freistellung konnte ich mich zu hundert Prozent auf mein eigenes Unternehmen konzentrieren.

Natürlich habe ich in dieser Zeit viel mehr gearbeitet als in meinem Job zuvor, aber wenn man etwas gerne tut, empfindet man es nicht als Arbeit. Und durch das Home-Office hatte ich trotzdem mehr Zeit für die Familie. Meine Umsatzzahlen haben gezeigt, dass es sich lohnt, für sich selbst zu arbeiten. Nach Ablauf des Sabbaticals war es trotzdem nicht einfach, die gewohnte Sicherheit des festen Jobs endgültig aufzugeben. Motivationsbücher und Coaches haben mir dabei geholfen, und auch mein Mann hat mich sehr unterstützt. Ich habe dann tatsächlich gekündigt und es nie bereut."

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