Schulen:Brandenburg will die Ausbildung von Lehrkräften forcieren

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Ein Lehrer steht im Unterricht an der Tafel. (Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild)

Auch in Brandenburg fehlen viele Lehrer. Bildungsminister Freiberg und Wissenschaftsministerin Schüle haben einen Plan, um das Problem abzumildern. Nun sollen deutlich mehr Lehrkräfte ausgebildet werden.

Direkt aus dem dpa-Newskanal: Dieser Text wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen und von der SZ-Redaktion nicht bearbeitet.

Potsdam (dpa/bb) - Die Brandenburger Landesregierung will die Lehrerausbildung wegen des großen Lehrkräftemangels verstärken und bundesweit Vorreiter werden. Geplant sind unter anderem ein duales Lehramtsstudium in Senftenberg, Ein-Fach-Lehrerinnen und -Lehrer und eine bessere Verzahnung von Schulen und Unis. „Der Lehrkräftemangel ist die größte bildungspolitische Herausforderung der kommenden Jahre“, sagte Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD) am Freitag in Potsdam. Bundesweit fehlten bis 2026 zwischen 30.000 und 45.000 Lehrkräfte. In Brandenburg ist für das kommende Schuljahr laut Bildungsministerium die Neueinstellung von mindestens 1800 Lehrkräften nötig. Deshalb ist ein Zehn-Punkte-Programm geplant.

Das neue Programm sieht unter anderem den Aufbau eines zusätzlichen Lehramtsstandorts vor: Neben der Universität Potsdam sollen Lehrer in Senftenberg an der Brandenburgischen Technischen Universität ausgebildet werden. Dort starten nach Angaben der SPD-Landtagsfraktion 50 Studentinnen und Studenten in diesem Jahr ihr Lehramtsstudium. Ein duales Masterangebot soll dort ab 2026/27 den Praxisbezug im Studium steigern.

Zugangsbeschränkungen zu Lehramtsstudiengängen sollen die Ausnahme werden, aktuell gibt es sie etwa für Mathematik in Potsdam. Geplant ist auch, die Quote von Abbrechern zu senken und die Qualität der Ausbildung zu verbessern. Zudem sollen verbeamtete Lehrer für fünf Jahre an die Uni Potsdam oder Senftenberg, um sich weiterzuqualifizieren, zu forschen und zu lehren. Auch Unterrichten in nur einem Fach statt in der Regel in zwei Fächern soll möglich sein. Die Zahl der ausgebildeten Sozialarbeiter soll zudem steigen.

Bildungsminister Steffen Freiberg (SPD) bezeichnete die Lehrerausbildung als einen Baustein, um den Mangel an Lehrkräften zu lindern. „Wir sind in einer Notsituation“, sagte Freiberg. „Wir lassen nichts unversucht.“ Für das kommende Schuljahr ist laut Ministerium die Neueinstellung von mindestens 1800 Lehrkräften erforderlich - so viele ausgebildete Lehrer und Seiteneinsteiger werden aber kaum zu finden sein.

Deshalb will Freiberg unter anderem Lehrer ab dem 63. Lebensjahr mit reduzierten Unterrichtsstunden verlocken, nicht vorzeitig in Rente zu gehen. Die Resonanz sei so gut, dass mit einem Modellprojekt gestartet werde, sagte der Minister. Sie sei aber nicht so gut, dass dies in wesentlichen Teilen reiche, den Bedarf für die Unterrichtsversorgung zu decken. Die volle Wirkung werde sich erst nach zwei oder drei Jahren zeigen. Das Land wirbt zudem mit Anzeigen, Plakaten und in sozialen Medien um Lehrkräfte.

© dpa-infocom, dpa:230630-99-241820/5

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