Scholz:"Praktikanten sollen ordentlich behandelt werden"

Jeder zweite Praktikant bekommt kein Geld für seine Mühen. Nun will der Bundesarbeitsminister die jungen Leute aus der Klemme befreien.

Bundesarbeitsminister Olaf Scholz will den Missbrauch von Praktika eindämmen. Praktikanten sollten angemessen bezahlt werden und kein Arbeitnehmer-Ersatz sein, verlangte der SPD-Politiker am Dienstag in Berlin. Dafür soll es eine Klarstellung der bestehenden gesetzlichen Regelung geben.

Scholz: Gefangen im Praktikantenstatus: Monat um Monat schuften viele Absolventen ohne Bezahlung.

Gefangen im Praktikantenstatus: Monat um Monat schuften viele Absolventen ohne Bezahlung.

(Foto: Foto: iStock)

"Wir wollen Praktika nicht kaputt machen, sondern dafür sorgen, dass Praktikanten ordentlich behandelt werden", betonte der Minister.

Außerdem schlug Scholz vor, künftig eine Schriftform-Erfordernis einzuführen. Eine schriftliche Festlegung des Praktikums sei für alle Beteiligten gut, sagte er. Die Festsetzung einer Praktikums-Höchstdauer, wie es beispielsweise die Gewerkschaften fordern, lehnte Scholz jedoch ab.

Die Vorschläge sollen dem Minister zufolge nur für junge Leute gelten, die bereits eine Berufsausbildung oder ein Studium absolviert haben und nach einem Berufseinstieg suchen. Nachbesserungsbedarf an den Regelungen für Schüler und Studierende sieht der Minister nicht.

Das Ministerium hatte eine umfangreiche Studie in Auftrag gegeben, um die Situation von Berufseinsteigern im Alter von 18 bis 34 Jahren zu untersuchen. Darin gaben 51 Prozent der Befragten an, dass ihr Praktikum unbezahlt sei. 12 Prozent bezeichneten die Bezahlung als unangemessen und 37 Prozent als angemessen.

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