Richtig sitzen:Die fünf Regeln des ergonomischen Sitzens

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Wie man Tisch und Stuhl richtig einstellt und eine gute Haltung findet.

1. Stellen Sie sowohl Ihre Sitzhöhe als auch die Höhe Ihres Arbeitstisches so ein, dass Arme und Beine etwa im rechten Winkel sind! Obgleich der rechte Winkel in der Natur nicht vorgesehen ist, stellt er für den Sitzenden die "natürlichste" Sitzhaltung dar.

Sind die Winkel zwischen Ober- und Unterarm sowie Ober- und Unterschenkel kleiner als 90 Grad, kommt es zu Durchblutungsstörungen.

Die Füße sollten vollständig auf dem Boden aufstehen, die Arme locker auf dem Tisch bzw. vor der Tastatur aufliegen können.

2. Nutzen Sie Ihren Arbeitsstuhl vollständig! Vermutlich hat der Arbeitgeber Ihren Stuhl ganz bezahlt, deshalb dürfen Sie ihn auch vollständig "besitzen".

Das heißt: Möglichst die gesamte Sitzfläche ausnutzen, so dass mindestens 60 Prozent der Oberschenkel hier auch noch Unterstützung finden. Nutzen Sie hierzu auch eventuell vorhandene Einstellmöglichkeiten Ihres Stuhls.

Ähnliches gilt für die Rückenlehne. Auch diese kann ihre Aufgabe nur dann erfüllen, wenn Sie ihr den Rücken auch anvertrauen. Achten Sie darauf, dass die Wölbung der Rückenlehne korrekt auf ihre individuellen Körpermaße eingestellt ist, damit die Wirbelsäule im Lendenbereich genügend Unterstützung bekommt.

3. Sitzen Sie aufrecht! Achten Sie bereits beim Hinsetzen darauf, dass Ihr Rücken aufgerichtet ist.

Wenn Ihr Becken nach hinten abknickt - was sich zwischendurch nicht vermeiden lässt - sollte es durch die Rückenlehne gestützt werden. So vermeiden Sie den auf Dauer Bandscheiben zermürbenden Rundrücken und belasten Ihre Muskulatur gleichmäßig. Zudem bleibt der Brust- und Bauchbereich frei und ohne Druck, was der Verdauung und der Atmung zugute kommt.

4. Sitzen Sie aktiv und dynamisch! Vermeiden Sie eine erstarrte Sitzhaltung. Wechseln Sie stattdessen zwischen vorderer, aufrechter und zurückgelehnter Sitzhaltung unter Ausnutzung der hoffentlich vorhandenen Mechanik.

Vergessen Sie nie: Die Bandscheiben leben von der Bewegung, Bewegungsmangel lässt sie verhungern! Verlagern Sie deshalb das Gewicht mal auf die rechte, mal auf die linke Gesäßhälfte. Rutschen Sie ein wenig auf der Sitzfläche herum. Lassen Sie im Sitzen die Hüfte kreisen! Jede noch so kleine Bewegung ist aus Sicht der Bandscheiben gut für den kleinen Hunger zwischendurch.

5. Nutzen Sie sämtliche Sitzkrücken! Legen Sie die Arme entspannt auf den Armauflagen ab. Damit entlasten Sie ihren Schulterbereich und beugen Muskelverspannungen vor.

Ähnlich entlastend für Schulter- und Nackenbereich ist das Auflegen der Handballen vor der Tastatur. Hier muss der notwendige Platz geschaffen werden - 10 bis 15 cm sollten es schon sein.

Grundsätzlich gilt: Alles, was Sie von Ihrem Körper nicht ablegen, abstellen oder anlehnen können, folgt der Schwerkraft und muss von Ihren Muskeln gehalten werden.

Und noch etwas: Sollten Sie die hier beschriebenen Regeln an Ihrem Bürostuhl nicht umsetzen können, so gehört dieser vielleicht in die Kategorie "alter Schrott" oder er ist für Sie schlicht und einfach ungeeignet!

© Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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