Süddeutsche Zeitung

Ratgeber:Was Schichtarbeit erträglicher macht

Im Idealfall passen innere Uhr und Arbeitszeiten zusammen. Doch was, wenn sich die Arbeitszeiten ständig ändern? Gut organisierte Schichtpläne können helfen. Und auf Kaffee und andere Wachmacher sollte man verzichten.

Von Bianca Bär

Im Idealfall passen innere Uhr und Arbeitszeiten zusammen. Doch was, wenn sich die Arbeitszeiten ständig ändern? Wie aus einer Studie von Bundesinstitut für Berufsbildung (Bibb) und Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hervorgeht, klagen vor allem Schichtarbeiter über gesundheitliche und soziale Beeinträchtigungen ihrer Lebensqualität.

Mit einem gut organisierten Schichtplan können Arbeitgeber die Belastungen zumindest etwas abmildern. "Schichtzeiten sollten immer vorwärts rotieren", rät Jörg Feldmann von der BAuA. "Auf die Frühschicht sollte die Spät- und dann die Nachtschicht folgen." Der Körper könne sich so besser an die geänderten Arbeits- und Ruhezeiten anpassen. Außerdem stehe den Arbeitnehmern mindestens elf Stunden Erholung zwischen den Schichten zu.

Auch eine gesunde Ernährung kann dazu beitragen, die Schichtarbeit erträglicher zu machen. "Bei unregelmäßiger Arbeit neigt man leider oft zu Fast Food", sagt Anette Wahl-Wachendorf, Leiterin des arbeitsmedizinisch-sicherheitstechnischen Dienstes der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft. "Dabei sollte man lieber leichte, fettarme Kost zu sich nehmen, um den Organismus nicht zusätzlich zu belasten und nicht noch müder zu werden."

Auf koffeinhaltige Wachmacher sollten gerade Nachtarbeiter besser verzichten. "Nach Mitternacht sollten sie keinen Kaffee mehr trinken", sagt Feldmann. "Da es lange dauert, bis er wirkt, sind sie oft noch bei Schichtende aufgeputscht und finden dann zu Hause lange keinen Schlaf." Grundsätzlich rät er bei Einschlafproblemen zu Entspannungsübungen und einem heißen Bad. "Auf keinen Fall sollten Schichtarbeiter zu Medikamenten greifen - weder um sich nachts fit zu halten noch um nach der Arbeit zur Ruhe zu kommen."

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Quelle:
SZ vom 12.12.2015
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