Im Jahre 2000 ging die erste (und bisher einzige) private Hochschule für Rechtswissenschaften Deutschlands an den Start. Seitdem können jährlich rund 100 Studierende das dreijährige Studium beginnen. Nach zehn Trimestern (also dreieinhalb Jahren) kann der Bachelor of Laws (LL.B.) gemacht, nach vier Jahren können die Studierenden mit dem ersten Staatsexamen abschließen.
Ein Netzwerk von über 60 Unternehmen, Kanzleien und Stiftungen unterstützt die Hochschule finanziell und stellt Praktikumsplätze zur Verfügung. 61 Partneruniversitäten aus zwölf Ländern stehen für das obligatorische Auslandstrimester zur Auswahl.
Die Law School verfügt über das Promotions- und Habilitationsrecht. Rechtswissenschaftliche Aufbaustudiengänge sind geplant.
Studieninhalte/-aufbau:
Die Bucerius Law School möchte Juristen mit internationaler und wirtschaftlicher Perspektive ausbilden. Dazu vermitteln ihre Lehrveranstaltungen neben Kenntnissen des deutschen auch Kenntnisse des europäischen und angloamerikanischen Rechtssystems sowie volks- und betriebswirtschaftliche Grundlagen. Jedes Jahr studieren bis zu 100 Studierende der ausländischen Partneruniversitäten an der Law School. Umgekehrt geht jeder deutsche Student für ein Trimester ins Ausland. Weitere Besonderheiten: - Prüfungen gibt es nach jedem Lernabschnitt. Nach zehn Trimestern verleiht die Hochschule auf Grundlage der erbrachten Leistungen einen Bachelor of Laws (LL.B.). Nach drei weiteren Trimestern kannst du dich für die staatliche Pflichtfachprüfung (früher das erste juristische Staatsexamen) vor dem Landesjustizprüfungsamt anmelden. Die Prüfungen im Schwerpunktbereich (rund 30 Prozent des Staatsexamens) werden in Zukunft von den Hochschulen selbst durchgeführt.
- In den Vorlesungen und Seminaren sitzen nicht mehr als maximal 20 Teilnehmer.
- Von den Studenten wird über das eigentliche Studium hinaus ein "Studium generale" verlangt: In nicht-juristischen Veranstaltungen sollen sie einen Blick über den fachlichen Tellerrand werfen.
- Die Vorlesungszeit umfasst pro Jahr 36 Wochen. Zum Vergleich: An staatlichen Unis sind es etwa 25.
- Einige der Seminare finden in englischer Sprache statt.
- Obligatorischer Bestandteil des Jurastudiums sind zwei Praktika. Das Career Office der Bucerius Law School vermittelt jedem Law-School Studenten zwei Praktikumsplätze im In- und Ausland. Dabei stehen Kanzleien mit wirtschaftlichem Schwerpunkt, Rechtsabteilungen in Unternehmen und internationale Institutionen im Vordergrund.
- Das Studium ist strukturierter und verschulter als an staatlichen Fakultäten. Insbesondere in den ersten Trimestern findet der Unterricht neben den Vorlesungen in Kleingruppen statt. Aber in den höheren Trimestern müssen auch die Law School Studenten stärker auf sich allein gestellt lernen.
- Die Bucerius Law School bietet ab dem achten Trimester ein eigenes Examensvorbereitungsprogramm an. Das Programm ist innerhalb des Angebots der Law School für die Studierenden gratis und ersetzt einen externen Repetitor.
Ausstattung:
Die Bibliothek hat nach knapp drei Jahren einen Bestand von 33.000 Bänden. Langfristig soll dieser Bestand auf 100.000 aufgestockt werden. Sie ist das ganze Jahr 24 Stunden am Tag geöffnet und bietet genügend Arbeitsplätze für alle Studierenden. Die gesamte Hochschule ist mit Funk-LAN ausgestattet: Das heißt, die Studierenden können sich überall auf dem Campus per Funk mit ihrem Laptop ins Internet einloggen.
Lehrpersonal:
Es gibt 13 Lehrstühle: fünf für Privatrecht, vier für Öffentliches Recht, drei für Strafrecht und einen Lehrstuhl für Steuerrecht. Jedes Trimester ergänzen bis zu 20 externe Lehrbeauftragte, meist aus der Praxis, das Kursangebot. Beim International Program kommen im Herbsttrimester internationale Gastprofessoren an die Hochschule.
Die Studierenden evaluieren systematisch alle Lehrveranstaltungen im Intranet. Die Professoren nehmen die Ergebnisse sehr ernst. Sie spielen bei der Bestellung von Lehrbeauftragten eine große Rolle.
Uni-Life:
Die Hochschule hat einen eigenen studentischen Sportverein, den "BLS Hamburg 01 e.V.", der Aktivitäten für die Sportarten Fußball, Volleyball, Basketball und Golf koordiniert. Wer dem nichts abgewinnen kann, findet beim Debating Club und dem Studentenmagazin "buc", das regelmäßig über Entwicklungen in der Hochschule und darüber hinaus berichtet, Betätigung. Bei diesen Aktivitäten kommt es zu einem sehr engen Kontakt zwischen den Jahrgängen. Er wird ferner durch Patenprogramme gefördert: Jeder Erstsemester erhält darin einen älteren Studenten als Ansprechpartner.
Für Politikinteressierte gibt es zahlreiche Möglichkeiten, von studentischer Seite auf die Hochschulpolitik Einfluss zu nehmen. So wählt jeder Jahrgang einen studentischen Vertreter, der dem Senat der Hochschule als vollwertiges Mitglied angehört und die Interessen der Studierenden vertreten soll.
Voraussetzung:
- TOEFL (mind. 230)
- Erfolgreiche Teilnahme am Auswahlverfahren: Es umfasst einen schriftlichen "Studierfähigkeitstest" und einen mündlichen Teil in Form eines Assessment-Centers.
Studiengebühren/Finanzierung:
Die Studiengebühren betragen 3.000 Euro pro Trimester, das ganze Studium (12 Trimester) kostet also 33.000 Euro. Für das Auslandstrimester fallen keine Studiengebühren an. Trotz der hohen Gebühren legt die Hochschule großen Wert darauf, dass jeder studieren kann, der qualifiziert ist. Ein zinsgünstiges Darlehen oder der so genannte "Umgekehrte Generationenvertrag" sollen das sicherstellen: Die Hochschule übernimmt dabei zunächst die Studiengebühren für dich. Während deiner Berufstätigkeit fließt ein Teil deines Einkommens an die Law School zurück. BAfög-Empfänger bekommen außerdem die Hälfte der Studiengebühren erlassen.
Kontakt:
Bucerius Law SchoolJungiusstraße 620355 HamburgTel: (040) 30-70-6-0Fax: (040) 30-70-6-105E-Mail: info@law-school.deWWW: www.law-school.de
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