Süddeutsche Zeitung

Online-Bewerbung:Komm auf den Punkt

Möglichst knapp und unkompliziert: Worauf man bei einer elektronischen Bewerbung achten sollte.

Von Christine Demmer

Der globale Geschäftsverkehr über das Internet hat die elektronische Bewerbung salonfähig gemacht. Wenn in einer Stellenanzeige neben der Postanschrift eine E-Mail-Adresse angegeben ist, können Bewerber getrost davon ausgehen, dass sie ihre Unterlagen in elektronischer Form versenden können. Allerdings sollten sie sich dann davor hüten, gewaltige Datenberge zu versetzen.

Zum einen weisen viele Firmen-Firewalls sämtliche E-Mails mit Anhängen von mehr als 20 Megabyte erbarmungslos zurück. Zum anderen hassen Personaler es wie die Pest, umfangreiche Dateikonvolute im pdf-Format nacheinander aufzuschnüren und minutenlang zu warten, bis sich kompliziert gestaltete Bewerberfotos auf dem Bildschirm öffnen.

Faustregel: Anschreiben und Lebenslauf sollten zusammen nicht größer als ein Megabyte im Word-Format sein, Zeugnisse reicht man bei Interesse besser als Papierkopie nach, und das Foto als simple jpg- oder gif-Datei sollte völlig ausreichen, um den Appetit des Personalers zu wecken. Schließlich geht es bei der Online-Bewerbung in erster Linie darum, in kurzer Zeit die wichtigsten Informationen weiterzugeben. Kein Mensch, auch kein IT-Manager, erwartet von einem Bewerber elektronische Schnörkel.

Bei Online-Jobbörsen - wie dem Internetportal der Süddeutschen Zeitung (www.sueddeutsche.de/jobcenter) - gelangt man in der Regel vom Anzeigentext über einen Button direkt zum Bewerbungsformular. Dort steht meist auch, welche Dokumente mitgeschickt werden sollen. Wenn kein Formular angeboten wird, sollte man sich an der klassischen Kurzbewerbung orientieren: Anschreiben und Lebenslauf sind Pflicht, Foto und Zeugnisse sollten nur mitgeschickt werden, wenn sie ausdrücklich gefordert sind. Auch hier stellen gängige txt-, doc- oder rtf-Dateiformate sicher, dass der Empfänger die Bewerbung lesen kann. Viele im Ausland gebräuchliche E-Mail-Programme haben Schwierigkeiten mit dem Anzeigen von Sonderzeichen und Umlauten. Deshalb ist es angeraten, auf ä, ö, ü und ß zu verzichten oder sie in ae, oe, ue und ss aufzulösen.

Bei Blindbewerbungen empfehlen Personalprofis grundsätzlich den konventionellen Weg über die Briefpost oder zumindest die telefonische Anfrage, ob man sich online bewerben könne und an wen die Bewerbung zu adressieren sei. Anschreiben an allgemeine Adressen wie info@meiermueller.de bleiben häufig unbeantwortet. Auch Hinweise wie "Dringend!" oder "Eilt!" machen die Bearbeitung nicht schneller.

Das Allerwichtigste bei der elektronischen Bewerbung ist die Betreffzeile. Schließlich soll die Nachricht nicht in der täglichen Mail-Flut untergehen, sondern umgehend gelesen werden. Deswegen sollte man lieber "Bewerbung als Systemadministrator" oder "Bewerbung auf Ihr Stellenangebot vom 26. Februar 2005 in der SZ - Kundenberater" schreiben als einfach nur "Bewerbung" oder gar ein schnoddriges "Ich bin's!".

Und gerade für Online-Bewerbungen sollte man sich eine seriöse virtuelle Anschrift zulegen. Mails mit Absendern wie mausebaer@xyz.de landen bei den meisten Personalchefs im Papierkorb. Natürlich auch elektronisch.

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Quelle:
SZ vom 26.2.2005
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