Negative Emissionen:Aktion Aufräumen

Forscher arbeiten daran, CO₂ aus der Atmosphäre zu holen. Wenn es jedoch künftig mit Hilfe der Technik aus der Luft entzogen werden soll, dürfte es nicht weiterverwendet, sondern müsste eingelagert werden. Das wird in Deutschland zu neuen Debatten führen.

Von Marlene Weiss

Es ist das Jahr 2053, und Sophia Wallner ist ziemlich im Stress. Gerade das Meeting mit dem Team des Zulieferers, der über Produktionsengpässe klagt, und schon wieder drei Anrufe von der Reederei auf dem Mobiltelefon. Eigentlich sollten noch in dieser Woche die nächsten Schiffe mit der fein gemahlenen Mineralienmischung ihres Arbeitgebers Aquaklim an Bord auslaufen, um das Material großräumig auf dem offenen Meer zu verteilen. Dort reagiert es mit CO₂ aus der Luft und sinkt als Hydrogencarbonat auf den Meeresboden; so wird das Klimagas Tonne für Tonne aus der Atmosphäre zurückgeholt. Aber die Firma, bei der sie seit einiger Zeit im Management ist, kommt einfach nicht hinterher. "Selbst schuld, wenn man den Umsatz alle paar Jahre verdoppelt", flucht sie leise, während sie im Laufen ein autonomes Taxi ordert. Jetzt noch schnell zum Treffen des Branchenverbands Negative Emissionen. Ja, es stimmt: Deutschland hat sich verändert.

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